Hacker-Angriff legt zahllose Web-Sites lahm

Hacker-Angriff legt zahllose Web-Sites lahm
(dpa-Archiv)

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Mysteriöser Ausfall bei einem der größten Internet-Unternehmen in den USA: Zahllose Web-Auftritte waren nicht mehr erreichbar. Ein Twitter-Nutzer erklärte sich für verantwortlich. Sein Motiv ist unklar.

Nach einer technischen Störung bei einem der größten Internet-Unternehmen in den USA waren Millionen von Webseiten und E-Mail-Konten stundenlang lahmgelegt. Grund war vermutlich ein Hackerangriff, was einmal mehr die Gefährdung des weltweiten Datennetzes sichtbar machte. Betroffen waren die Kunden des amerikanischen Internet-Unternehmens GoDaddy, das Rechnerplatz für den Betrieb von Web-Seiten bereitstellt. Mit mehr als 53 Millionen Kunden gehört GoDaddy zu den weltweit größten Web-Hostern; das sind Vermieter von Speicherplatz für die Einrichtung von Internet-Auftritten. Auf den Servern von GoDaddy liegen ganz unterschiedliche Webangebote, darunter auch zahlreiche kleinere Online-Shops.

Das Internet-Unternehmen mit Sitz in Scottsdale (Arizona) erklärte am Montagabend über Twitter, es werde versucht, die Probleme so schnell wie möglich zu lösen. „Wir nehmen diese Situation sehr ernst“, schrieb Vorstandschef Scott Wagner, ohne näher auf technische Details der Störung einzugehen. Offenbar handelt es sich um einen Ausfall des DNS-Dienstes von GoDaddy: Das Domain Name System (DNS) verbindet die Internet-Adressen mit dem physischen Speicherplatz, auf dem die entsprechenden Daten liegen. Der Ausfall begann am Montag kurz nach 19.00 Uhr (MESZ).

Offenbar handelte es sich um einen Ausfall des DNS-Dienstes von GoDaddy: Das Domain Name System (DNS) verbindet die Internet-Adressen mit den Servern, auf dem die entsprechenden Daten liegen.

Unbekannter Täter

Zu dem Angriff bekannte sich ein Unbekannter mit dem Twitter-Konto „AnonymousOwn3r“. Ob dieser tatsächlich die Störungen verursacht hat, ist ebenso ungewiss wie dessen Zugehörigkeit zur Anonymous-Bewegung. Mehrere Twitter-Nutzer, die in der Vergangenheit im Namen von Anonymous auftraten, erklärten, dass Anonymous mit dem Angriff auf GoDaddy nichts zu tun habe. Diese Gruppierung ohne feste Organisation sammelt zahlreiche Hacker-Aktivisten in ihren Reihen, die seit 2010 mehrfach Behörden und Unternehmen angegriffen haben.

GoDaddy zog Anfang des Jahres den Unwillen von Netzaktivisten auf sich, weil das Unternehmen zeitweise ein inzwischen gescheitertes Gesetzesvorhaben zur Verschärfung des Urheberrechts (SOPA) unterstützt hatte.