Die Partnerschaft steht

Die Partnerschaft steht
(Hervé Montaigu)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Seit einigen Jahren bereits hat der Finanzbereich der Luxemburger Post (CCP) mit schwierigen Rahmen- bedingungen zu kämpfen.

Eine am Donnerstag vorgestellte Partnerschaft mit der Raiffeisen-Bank soll Abhilfe schaffen.Hintergrund der Probleme des CCP sind die niedrigen Zinsen in Europa.

Das traditionelle CCP-Geschäftsmodell basiert nämlich auf dem Prinzip, dass die Kunden keine Zinsen erhalten, die Post die Gelder aber anlegt. Mit den Zinsen begleicht die Post dann ihre Kosten.

Wenn nun aber kaum noch Zinsen gezahlt werden, dann bleibt die Post auf ihren Kosten sitzen. Hinzu kommt, dass viele Kunden der Post sich ein verzinstes Sparkonto wünschen würden, so Claude Strasser, Geschäftsführer der Post, auf der gestrigen Pressekonferenz. Insgesamt gibt es rund 140.000 CCP-Konten.

Suche nach Alternativen

„Das Geschäftsmodell funktionierte nicht mehr“, so Strasser weiter. Aus diesem Grund habe sich die Post ab 2013 auf die Suche nach möglichen Lösungen gemacht.

Eine Alternative wäre die Anschaffung einer eigenen, kompletten Banklizenz gewesen. Schnell sei der staatlichen Post aber klar geworden, dass eine Partnerschaft mit der Luxemburger Raiffeisen-Bank die bestmögliche Lösung sei. Nun ist es so weit. Verwaltungsräte und Aufsichtsbehörden haben ihre Zustimmung bereits gegeben.

Künftig werden den Kunden der Post dann mehr Finanzdienstleistungen angeboten. Mit nur einem Klick können CCP-Kunden, die dies wünschen, über CCP Connect ein Sparkonto bei Raiffeisen (R-Top) eröffnen.
Das Geld liegt dann bei Raiffeisen auf dem Konto, kann aber von CCP Connect aus verwaltet werden. Raiffeisen bietet allen CCP-Kunden überdies seine komplette Produkt- und Dienstleistungspalette an.

Wirtschaft profitiert

Hohe Zinsen sind derzeit aber auch auf diesem neuen Sparkonto nicht zu erwarten. Dafür können Raiffeisen und Post jedoch nichts. Europas Zentralbank legt den Leitzins fest.
Hinzu kommt, im Rahmen der Partnerschaft, die freie Nutzung der Geldautomaten von beiden Finanzinstituten sowie Kostenfreiheit bei allen elektronischen Transaktionen zwischen CCP und Banque Raiffeisen. Zudem können, ab Mai 2016, alle CCP-Kunden ihre gängigen Bankgeschäfte (Auszahlungen, Einzahlungen und Überweisungen) nicht nur an allen Stellen des Vertriebsnetzes der Post, sondern auch in den meisten Raiffeisen-Filialen abwickeln.

Rein juristisch ändert sich nur sehr wenig. „Es ist keine Fusion“, unterstrichen beide Geschäftsführer. Beide Betriebe bleiben unabhängig und auch die Mitarbeiter sollen bleiben, wo sie sind. Die CCP-Konten werden weiterhin bei der Post bleiben und von ihr verwaltet werden.

Die Luxemburger Wirtschaft wird von der Partnerschaft profitieren. Während das Geld in der Vergangenheit auf den Konten der Post vor sich hin schlummerte, wird es nun über die neuen Raiffeisen-Sparbücher, mittels Krediten, ihren Weg in den Wirtschaftskreislauf des Landes finden.