Zwei Jahre war es still um Steve Duarte aus Luxemburg geworden. Der Sohn portugiesischer Einwanderer hatte sich 2010 radikalisiert. Er war in Algerien auch kurzzeitig mit einer Frau verheiratet. Er taucht ab und reist im Oktober 2014 über Portugal nach Syrien. Er wird von den Sicherheitsdiensten in Luxemburg auch in Verbindung mit dem Gebetshaus der „Association multiculturelle de l’Ouest“ (A.M.C.O.) in Esch/Alzette gebracht.
Jetzt taucht er in einem aktuellen Propagandavideo des Islamischen Staates auf. Der portugiesische Geheimdienst „Serviço de Informações de Segurança“ will den 27-Jährigen unter seiner Sturmhaube erkannt haben. Das Video wurde in den Ruinen der irakischen Stadt Ninive am Fluß Tigrit aufgezeichnet, schreibt das portugiesische Nachrichtenmagazin „expresso.pt“ (Link) am Donnerstag.
Schuss in den Kopf
In dem 8-Minuten-Video tauchen fünf maskierte Männer mit Waffen aus. Sie sprechen unter anderem Drohungen gegen Spanien, Frankreich und Portugal aus. Dabei fällt ein Mann mit französischer Sprache auf. Es soll es sich um Steve Duarte handeln. Schüsse fallen. Fünf knienden Männern wird in den Kopf geschossen. Einer der Schützen soll der junge Mann aus Luxemburg sein.
Steve Duarte soll im Kriegsgebiet Syrien und Irak Propagandarbeit für den Islamischen Staat leisten. Er legte sich zwei Kampfnamen an, unter denen er sich in de sozialen Medien mehrmals meldete. Es handelt sich um die Namen Abu Muhadjir Al Andalousi und Abu Muhadjir Al Purtughali sein.
Duarte trifft Bettel
Kurz vor seinem Abtauchen wurde David Duarte mehrmals dabei beobachtet, wie er mit A.M.C.O.- Mitgliedern einen überarbeiteten Koran in Luxemburg verteilte. Dabei sprachen sie gezielt junge Männer an. Eine Aktion wurde im Spätherbst 2013 in der „Groussgaass“ gefilmt. In dem Video taucht auch Xavier Bettel auf. Er spricht mit den Männern., darunter Steve Duarte (siehe Foto). Wenige Tage später wird er zum Premierminister von Luxemburg ernannt.
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