CIA-Hackerangriffe gegen Luxemburg

CIA-Hackerangriffe gegen Luxemburg
(AP/Carolyn Kaster)

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Am Tag nach der größten Veröffentlichung von CIA-Dokumenten in der Geschichte zeichnet sich die Reichweite der enthüllten Hacker-Tools ab. Auch Luxemburg ist betroffen.

Wikileaks beschuldigt den US-Geheimdienst, über ein massives Hacking-Arsenal zu verfügen. Demnach ist Frankfurt am Main ein Ausgangspunkt der Überwachungen. So steuerten die Hacker vom dortigen Generalkonsulat aus ihre Angriffe in Europa, dem Nahen Osten und Afrika. Das am Dienstag veröffentlichte Paket stamme aber aus dem CIA-Hauptquartier in Langley (US-Bundesstaat Virginia), in der Nähe von Washington.

Die Enthüllungsplattform hatte am Dienstag mehr als 8000 Dokumente veröffentlicht. Sie sollen von der CIA stammen und mutmaßliche Cyber-Spionagepraxis enthüllen. In den Dokumenten werden Schwachstellen von Smartphones, Computern und Elektronikgeräten beschrieben sowie Hacker-Werkzeuge vorgestellt.

Firmen in Luxemburg

Dabei grasen die US-Spione auch Schwachstellen im DNS-System ab (Domain Name System). Mit Suchprogrammen wie IP-Adressen wird das Internet durchpflügt um an interessante Informationen zu kommen. Auch Luxemburg taucht in der Wikilieaks-Enthüllung auf. Gleich mehrere Firmen sind aufgelistet darunter der Konzern Paul Wurth.

Die Veröffentlichung gehe bezüglich ihrer Größenordnung weit über die von Enthüller Edward Snowden aufgedeckten Informationen des US-Abhördienstes NSA hinaus, hieß es von Wikileaks. Die CIA habe heimlich ihre Cyberaktivitäten ausgebaut und so eine neue NSA geschaffen. Mit dem Unterschied, dass diese neuen Aktivitäten noch weniger reguliert seien. Wikileaks will die Informationen in mehreren Teilen publik machen.

„Weeping Angel“

Die angewandten Strategien, mit Hilfe sogenannter Cyber-Waffen an Informationen zu gelangen, seien hochgradig gefährlich. Sobald eine solche Waffe in die falschen Hände gerate, könne sie jederzeit gegen Dritte eingesetzt werden. „In der Entwicklung von Cyber-Waffen liegt ein extremes Risiko der Weiterverbreitung“, sagte Wikileaks-Gründer Julian Assange.

Zum Hacking-Arsenal der CIA gehören laut Wikileaks Malware, Viren und Trojaner. Demnach können etwa iPhones, Android-Geräte oder Windows-Rechner ausspioniert werden. Zudem sollen über eine spezielle Software Samsung-Fernsehgeräte des Modells F-8000 mit eingebauter Kamera und Mikrofon in eine Wanze verwandelt worden sein. Bei der Attacke mit einem Programm namens „Weeping Angel“ erwecke das Gerät den Anschein, ausgeschaltet zu sein. Stattdessen zeichne der Fernseher Gespräche auf und sende diese an einen CIA-Server.

Namen geschwärzt

Zudem könne der Geheimdienst die Verschlüsselung von Nachrichtendiensten wie WhatsApp, Signal oder Telegram umgehen, indem er Smartphones hacke und auf Nachrichten oder Audiobotschaften zugreife, bevor die Verschlüsselung greife.

Wikileaks nennt die Quelle seiner Informationen nicht. Die Quelle habe den Wunsch, mit der Veröffentlichung eine öffentliche Diskussion über die Frage zu entfachen, ob die CIA ihre Kompetenzen überschreite. Erstmals hat die Enthüllungsplattform Dokumente vor Veröffentlichung bearbeitet und etwa Namen von CIA-Mitarbeitern oder andere Daten geschwärzt.