Brände wüten weiter in Südeuropa

Brände wüten weiter in Südeuropa
(dpa)

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Ein Ende der Waldbrände in Südeuropa ist nicht in Sicht. Gluthitze, extreme Trockenheit und Wind machen den Einsatzkräften zu schaffen.

Die Feuerwehren in Griechenland und den spanischen Ferieninseln im Atlantik und Mittelmeer waren auch am Donnerstag nach Kräften bemüht, die Flammen unter Kontrolle zu bringen. Hitze, Trockenheit und Wind erschwerten die Löscharbeiten enorm. Vielerorts gehen die Behörden von Brandstiftung aus. Auch in Italien, Montenegro und Portugal hielten die Flammen die Einsatzkräfte auf Trab.

Im italienischen Süden sind weiter Löschflugzeuge und Feuerwehren im pausenlosen Einsatz, um die zahlreichen Brände unter Kontrolle zu bringen. Am Donnerstag stand im sizilianischen San Mauro Castelverde bei Palermo sogar ein Friedhof in Flammen. Rund um das Dorf hatten Brandstifter an Dutzenden von Stellen Feuer gelegt. Am Vortag war es den Einsatzkräften gelungen, von 28 Feuern in Mittel- und Süditalien etwa ein Dutzend unter Kontrolle zu bringen, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. 16 Löschflugzeuge und Helikopter wurden eingesetzt. Auch ein Feuer in der Nähe von Taranto in Apulien, vor dem etwa 100 Menschen geflohen waren, wurde gestoppt.

Teneriffa: Fläche von 1000 Hektar zerstört

Die seit Sonntag auf der kanarischen Insel Teneriffa wütenden Waldbrände haben nach Schätzungen der Behörden bisher eine Fläche von etwa 1000 Hektar zerstört. Das teilte der Präsident der Inselregierung, Ricardo Melchior, am Donnerstag in der Inselhauptstadt Santa Cruz de Tenerife mit. Insgesamt sei eine Fläche von 5200 Hektar von den Bränden betroffen.

Der Regierungsbeauftragte für Wirtschaft, Finanzen und Sicherheit, Javier González Ortiz, sagte bei der Pressekonferenz, dass die Lage sich wesentlich verbessert habe. Nach Angaben der Umweltbehörde sind die Brandherde nahezu alle unter Kontrolle gebracht worden. Es gebe nur noch drei aktive Brandherde. Die Regierung wollte noch am Donnerstag entschieden, ob die in den vergangenen Tagen in Sicherheit gebrachten Einwohner in ihre Wohnungen zurückkehren können.

Griechische Halbinsel Peloponnes

Besonders heftig wüteten die Flammen auf der griechischen Halbinsel Peloponnes. Dort mussten am Mittwoch einzelne Ortschaften evakuiert werden. In der Region Achaia wurde der Notstand ausgerufen, weil sich die Flammen den Gemeinden Ano und Kato Kastritsi gefährlich genähert hatten. Über der rund 200.000 Einwohner zählenden Hafenstadt Patras hing dunkler Rauch. Starker Wind fachte das Feuer bei großer Trockenheit immer wieder an.

In Italien forderte die Naturschutzorganisation WWF, dass sich die nationale Anti-Mafia-Kommission mit dem Problem der gelegten Brände beschäftigt. Häufig handle es sich auch um gezielte Aktionen von Kriminellen. Bereits im Jahr 2007 fiel ein riesiger Teil des süditalienischen Nationalparks Pollino Waldbränden zum Opfer, die vermutlich von der Mafia gelegt wurden, um Land zu gewinnen. Dort hatten die Flammen auch in den vergangenen Tagen wieder mehr als 600 Hektar Land vernichtet.