Becca wehrt sich

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Flavio Becca hat über seinen Rechtsanwalt Korruptionsvorwürfe zurückgewiesen. Unlautere Beziehungen zwischen der Sparkasse und einer Immobilienfirma Beccas werden abgestritten.

Dass der Generaldirektor der Sparkasse, Jean-Claude Finck, im Verwaltungsrat einer Immobilienfirma des Luxemburger Geschäftsmanns Flavio Becca sitzt, hat nichts mit dem Verkauf eines Privathauses des BCEE-Generaldirektors zu tun. Das sagt der Rechtsanwalt des Promotors in einem Schreiben an RTL Radio. Ein Kommentar auf RTL am Mittwoch, in dem unter anderem von Korruption die Rede war, habe Becca schockiert, so sein Rechtsanwalt in einem Schreiben, das uns am Freitagnachmittag als Kopie zuging. Becca fordert eine Gegendarstellung bei unseren Kollegen auf RTL.

Die Behauptung, das Privathaus von BCEE-Generaldirektor Finck sei durch eine Becca-Firma gekauft worden, um sich Vorteile bei der Bank zur Finanzierung von Immobilienprojekten zu verschaffen, sei falsch, so Beccas Rechtsanwalt. Der Anwaltskanzlei NCR Avocats zufolge habe die Becca-Gruppe im zweiten Trimester 2008 das Unternehmen Kurt samt Immobilienfilialen kaufen wollen. Den Kauf sollten drei Banken finanzieren. Diese stellten jedoch als Vorbedingung die Schaffung eines Spezialinvestitionsfonds – den Lynx Investment Fund. Eine vierte Bank sollte dabei als Depositärbank dabei. Einer solchen Bank fällt die Rolle zu, das Vermögen des Fonds zu verwahren. Die Wahl fiel dabei auf die Staatsbank und –sparkasse (BCEE). Die Becca-Gruppe habe die BCEE gebeten, im Verwaltungsrat des Investitionsfonds vertreten zu sein. Die Bank delegierte ihrerseits ihren Generaldirektor.

Verleumderisch und falsch

Als grundlos, verleumderisch und wahrheitswidrig werden Behauptungen im Zusammenhang mit dem Kauf des Privathauses von Finck durch die Becca-Gruppe bezeichnet. Tatsache sei, dass besagtes Haus von der Immobilienfirma eines anderen Promotors verkauft worden sei und der bezahlte Preis unter dem geforderten lag.

Auf mögliche zweifelhafte Beziehungen zwischen der BCEE und Beccas Investitionsfonds Lynx hatte u.a. der „Mouvement écologique“ vergangene Woche hingewiesen. Die Frage sollte auch parlamentarische Folgen haben. So waren die Hintergründe der Präsenz des BCEE-Generaldirektors im Verwaltungsrat des Investmentfonds Thema der Sitzung gleich mehrerer Parlamentsausschüsse am vergangenen Mittwoch, an der auch Premierminister Jean-Claude Juncker sowie vier weitere Minister teilnahmen. Am Montagnachmittag wird sich Finanzminister Luc Frieden im Budgetkontrollausschuss des Parlaments zur Rolle der BCEE äußern.