Weltweite Proteste gegen Klimawandel gestartet

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(Reuters)

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Vor dem Auftakt des Weltklimagipfels in Paris machen Aktivisten rund um den Globus Druck zu mehr Klimaschutz.

An einer Auftaktkundgebung am Freitag im australischen Melbourne hatten sich 40.000 Menschen beteiligt; am Samstagmorgen gingen in der philippinischen Hauptstadt Manila tausende Menschen auf die Straßen, um auf die Verletzlichkeit ihres Landes aufmerksam zu machen.

Insgesamt sind am Wochenende 2300 Veranstaltungen in 150 Staaten geplant, bevor die Staats- und Regierungschefs am Montag in Paris eintreffen. In Manila beteiligten sich mehr als 2500 Kirchenvertreter, Studenten und Aktivisten an einer Kundgebung, im ganzen Land waren am Samstag Aktionen geplant.

Die Philippinen sind eines der am meisten von klimabedingten Naturkatastrophen betroffenen Länder. „Schützt unsere gemeinsame Heimat!“ und „Klima-Gerechtigkeit!“ stand auf Plakaten. „Wir wollen den Verhandlungsführern in Paris klarmachen, dass unser Überleben nicht verhandelbar ist“, sagte Denise Fontanilla, eine Sprecherin der Aktivisten. Im australischen Melbourne war die Kampagne am Freitag gestartet.


Berlin, London, Neu Delhi, Kampala, Kyoto, New York, Kairo und São Paulo

Auf mitgeführten Schildern dort hieß es: „Klimawandel ist nicht cool“ oder „Es gibt keinen Planeten B“. Unter den Demonstranten waren Gewerkschafter, Umweltschützer und Bewohner von Inseln im Pazifik, die vom Anstieg des Wassers infolge des Treibhauseffekts besonders betroffen sind. Weitere Kundgebungen sind am Samstag und Sonntag unter anderem in Berlin, London, Neu Delhi, Kampala, Kyoto, New York, Kairo und São Paulo vorgesehen.

In Paris selbst haben die Behörden zwei für Sonntag sowie für den 12. Dezember geplante Großdemonstrationen verboten. Zur Begründung hieß, nach den Angriffen mit 130 Toten am 13. November drohten in der französischen Hauptstadt weitere Anschläge. Rund 10.000 Delegierte aus 195 Ländern verhandeln ab Sonntagabend in Paris unter schärfsten Sicherheitsvorkehrungen über ein neues weltweites Klimaabkommen zur Verringerung von Treibhausgasen.

Das Abkommen soll erstmals auch die Schwellen- und Entwicklungsländer zur Reduzierung ihres Kohlendioxidausstoßes verpflichten. Vom Jahr 2020 an soll es an die Stelle des 1997 ausgehandelten Kyoto-Protokolls treten. Die offizielle Eröffnungszeremonie mit zahlreichen Staats- und Regierungschefs, darunter Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), US-Präsident Barack Obama sowie die Staatschefs Russlands und Chinas, Wladimir Putin und Xi Jinping, findet am Montag statt.

Erklärtes Ziel ist es, die globale Erwärmung auf zwei Grad über dem Temperaturdurchschnitt vorindustrieller Zeit zu begrenzen. Andernfalls droht eine Beschleunigung der Gletscherschmelze, ein Anstieg der Meeresspiegel sowie die Zunahme von Stürmen und anderen extremen Wetterphänomenen.