Einen Tag vor den Präsidentschaftswahlen erschallte vor nicht wenigen Wahllokalen der Ruf „Wir wollen wählen!“ – sinnigerweise wieder in Florida, wo die Behörden die vorgezogene Stimmabgabe einfach nicht in den Griff kriegen.
Die Demokratische Partei Floridas erstattete jetzt Anzeige, weil zahlreiche Wähler ihre Stimme nicht vorzeitig abgeben konnten, obwohl die Behörden diese Möglichkeit angekündigt hatten.
Das Elend begann früh
Sie hatten dem Chaos ein Schnäppchen schlagen wollen: Die Wahllokale blieben am Samstag und an einigen Orten außerplanmässig sogar am Sonntag geöffnet, um einen Ansturm am Dienstag zu verhindern. Das Resultat: Das Elend begann für Tausende Wähler noch früher.
Sie mussten bis zu sechs Stunden in langen Schlangen und an der prallen Sonne stehen, um ihre Stimmzettel abgeben zu können. An einigen Orten war alles Anstehen vergeblich, die Lokale schlossen bürokratisch pünktlich. „Es liegt wieder an der mangelhaften Infrastruktur“, so ein erboster Wähler gegenüber der „Huffington Post“.
Der zitierte Wähler liegt nicht falsch: Die Wahlinfrastruktur der USA krankt auch 2012 an missverständlichen Wahlkarten, ausfallenden Computern, überrannten Wahllokalen und vergessen gegangenen oder verschollenen Stimmen.
Frühwähler
Das Wochenend-Wahlchaos in Florida befremdet dennoch – umso mehr, weil Florida traditionell einen hohen Anteil an Frühwählern hat und die Wahllokale bereits seit acht Tagen geöffnet sind.
Und so erinnert erneut vieles an das Wahldebakel im Jahr 2000, als der Supreme Court ein Machtwort sprach, die Auszählungen abbrach und George W. Bush den Sieg zusprach.
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