Übergriffe auf Polizisten am Grenzzaun

Übergriffe auf Polizisten am Grenzzaun
(Giannis Papanikos/AP)

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Mazedonien will mit einem Grenzzaun sogenannte "Wirtschaftsmigranten" von der Balkanroute fernhalten. Verzweifelte Reisende griffen die Polizisten mit Steinen an.

Das Balkanland Mazedonien hat am Samstag mit dem Bau eines Grenzzauns zum südlichen Nachbarn Griechenland begonnen. Damit sollen sogenannte Wirtschaftsflüchtlinge an der Weiterreise auf der Balkanroute Richtung Österreich und Deutschland gehindert werden, berichteten die Behörden.

Nach Ungarn und Slowenien ist Mazedonien das dritte Land auf dem Transitweg, das den Ansturm Tausender auf diese Weise eindämmen will. Schon seit Tagen lässt die mazedonische Polizei nur noch Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan und dem Irak durch. Als Wirtschaftsflüchtlinge bezeichnete Menschen vornehmlich aus Asien werden abgewiesen.

Blendgranaten

Verzweifelte Menschen versuchten mit spektakulären Aktionen, ihre Durchreise zu erzwingen. Sie legten sich auf Eisenbahnschienen und blockierten den Verkehr vorübergehend. Einige nähten sich die Münder zu oder begannen einen Hungerstreik.

Die Lage eskalierte am Samstag, als ein Migrant auf einen stehenden Zugwaggon gestiegen war, die Oberleitung berührte und schwere Verbrennungen erlitt. Andere Flüchtlinge warfen nach diesem Unfall mit Steinen auf die Polizei. Die Beamte setzten Blendgranaten ein, um die Lage wieder unter Kontrolle zu bringen. Einige Polizeiwagen wurden beschädigt und 18 Polizisten sind verletzt worden, berichteten Medien in Skopje unter Berufung auf das Innenministerium.

Der Bürgermeister der griechischen Grenzstadt Idomeni, Christos Gountenoudis, äußerte sich besorgt über den Bau des Zauns. Die Situation sei ohnehin gefährlich und werde damit noch schlimmer, sagte er der griechischen Nachrichtenagentur ANA-MNA.

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