US-Armee steht in Kontakt mit Syrien

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Offiziell herrscht zwischen Washington und Damaskus eisiges Schweigen. Syriens Präsident Assad verrät, wie er trotzdem Details über Luftangriffe auf Stellungen der IS-Extremistenmiliz erhält.

Syrien erhält nach Angaben von Machthaber Baschar al-Assad von „dritten Parteien“ Informationen über Luftangriffe der internationalen Militärallianz gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Es gebe aber keinen Dialog und keine taktischen Absprachen im Kampf gegen die Terrororganisation Islamischer Staat (IS), sagte Assad in einem am Dienstag ausgestrahlten BBC-Interview. Drittländer überlieferten aber manchmal „allgemeine Botschaften“.

So habe Syrien etwa vor Beginn der Bombardierung der IS-Hochburg Al-Rakka im Norden des Landes über den Einsatz Bescheid gewusst, aber keine Details gekannt. Über eigene Operationen im syrischen Bürgerkrieg gebe Damaskus aber keine Informationen weiter, sagte Assad. „Wenn wir etwas auf unserem Gebiet machen, fragen wir niemanden und sagen es niemanden. Wir machen es einfach.“

„Keine Streuwaffen“

Vorwürfe der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch, Assads Truppen setzten im Bürgerkrieg international geächtete Waffen wie Fassbomben ein, nannte Assad „kindisch“. „Ich habe nicht gehört, dass die Armee Fässer oder vielleicht Kochtöpfe benutzt“, sagte er. „Es gibt keine Streuwaffen.“ Auch den Einsatz von Chlorgas schloss Assad „definitiv“ aus.

Der britische Außenminister Philip Hammond hielt Assad vor, er lüge oder er werde getäuscht, wenn er sage, dass sein Militär nicht Hunderte unschuldiger Zivilisten mit Fassbomben töte. Assad führe einen brutalen Krieg gegen sein eigenes Volk. „Es kann kein Zweifel daran bestehen, dass er (Assad) Teil des Problems und nicht Teil der Lösung ist“, sagte Hammond.

Die Emirate greifen an

Die internationalen Luftschläge dauerten auch am Dienstag weiter an. Erstmals flogen auch F-16-Kampfjets der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) von Jordanien aus Luftangriffe. Wie die staatliche Nachrichtenagentur WAM berichtete, kehrten alle Flugzeuge nach den Angriffen wieder unbeschadet zurück. Abu Dhabi hatte die Maschinen als Zeichen der Solidarität erst jüngst in Jordanien stationiert, nachdem die Dschihadisten den jordanischen Kampfpiloten Muas al-Kasasba bei lebendigem Leib verbrannt und ein Video dazu veröffentlicht hatten. Zuvor hatte es Gerüchte über einen Rückzug des Golfstaats aus der Koalition gegeben.

Die USA machen seit Monaten keine Angaben mehr darüber, welche Staaten genau an welchen Luftschlägen teilgenommen haben. Die Vereinigten Arabischen Emirate erzielten vor Monaten große mediale Aufmerksamkeit mit ihrer Kampfpilotin Mariam al-Mansuri, die in den sozialen Medien als „Lady Liberty“ gefeiert wurde.