Trump wollte nur „hübsche“ Frauen anstellen

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Wegen seines Umgangs mit Frauen sieht sich der US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump mit weiteren massiven Vorwürfen konfrontiert.

Die „Los Angeles Times“ berichtete am Donnerstag, der Immobilienmogul habe das Management eines seiner Golfclubs wiederholt aufgefordert, nur „hübsche“ Frauen zu beschäftigen. Frauen, die nach seinen Maßstäben nicht attraktiv genug waren, sollten demnach gefeuert werden. Eine Trump-Anwältin bestritt die Diskriminierung weibliche Angestellter in dem Club.

Die Zeitung berichtete, in einigen Fällen hätten Frauen im Trump National Golf Club im kalifornischen Rancho Palos Verdes aufgrund ihres Aussehens gekündigt oder seien entlassen worden. Trump habe die Manager während seiner Besuche regelmäßig aufgefordert, Frauen, die nicht „hübsch genug“ seien, zu feuern und durch attraktivere Angestellte zu ersetzen, berichtete die Ex-Angestellte Hayley Strozier, die dort bis 2008 arbeitete, in einer von dem Blatt zitierten eidesstattlichen Erklärung.

Nur „junge, dünne, hübsche Frauen“

Laut „Los Angeles Times“ richteten es die Manager so ein, dass während Trumps Besuchen nur „junge, dünne, hübsche Frauen“ für die Arbeit eingeteilt wurden. Der Immobilienmogul soll gegenüber in dem Club arbeitenden Frauen auch anzügliche Bemerkungen gemacht haben. So habe Trump einmal eine „junge, attraktive Hostess“ in einen Bereich schicken lassen, wo er sich mit anderen Männern getroffen habe, sagte der Ex-Restaurantmanager Charles West der Zeitung. Diesen habe er gesagt: „Sehen Sie, Sie müssen nicht nach Hollywood gehen, um schöne Frauen zu finden.“

Die von der „Los Angeles Times“ zitierten Dokumente stammen aus einer Klage, in der Club-Angestellte den Vorwurf erhoben, ihnen seien Pausen verweigert worden. Die Klage führte dem Blatt zufolge vor drei Jahren zu einer außergerichtlichen Einigung, in deren Rahmen das Club-Management ohne Eingeständnis von Schuld in die Zahlung von 475.000 Dollar (nach heutigem Kurs: 425.000 Euro) einwilligte. Trump sieht sich im Wahlkampf wegen abfälliger Äußerungen über Frauen mit dem Vorwurf der Frauenfeindlichkeit konfrontiert. Sein Rückhalt in der weiblichen Wählerschaft ist laut Umfragen gering.

Gewichtsprobleme der früheren Miss Universe

In der Fernsehdebatte in der Nacht zum Dienstag hatte die demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton ihren Kontrahenten als einen Mann bezeichnet, „der Frauen als Schweine, Schlampen und Hündinnen bezeichnet hat“. Sie zitierte insbesondere den Fall einer früheren Miss Universe, die der Milliardär wegen ihrer Gewichtsprobleme als „Miss Piggy“ verhöhnt haben soll.

Der republikanische Präsidentschaftskandidat legte nach der TV-Debatte nach und kritisierte die aus Venezuela stammende Ex-Schönheitskönigin Alicia Machado erneut dafür, nach ihrem Sieg im Jahr 1996 stark zugenommen zu haben. Dies sei „ein wirkliches Problem“ gewesen, beklagte der Immobilienmilliardär, der den Miss-Universe-Wettbewerb bis vergangenes Jahr ausgerichtet hatte.

Auch am Freitag setzte Trump in einer Serie von Botschaften im Internetdienst Twitter seine Attacken gegen die inzwischen in den USA eingebürgerte Machado fort: Sie sei „widerlich“ und seine „schlechteste“ Miss Universe gewesen. Der republikanische Präsidentschaftskandidat äußerte den Verdacht, dass Clinton der Ex-Miss-Universe möglicherweise geholfen habe, die US-Staatsbürgerschaft zu erlangen, damit sie Machado „in der Debatte benutzen“ könne.