Prozess gegen Rousseff fortgesetzt

Prozess gegen Rousseff fortgesetzt
(AP/Eraldo Peres)

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Der Prozess gegen Rousseff wurde mit Zeugenanhörung der Verteidigung fortgesetzt. Brasiliens suspendierte Staatschefin will sich am Montag selbst im Senat äußern.

Mit der Vernehmung von Zeugen der Verteidigung hat der brasilianische Senat am Freitag das Verfahren gegen die suspendierte Staatschefin Dilma Rousseff fortgesetzt. Die Sitzung begann am Morgen (Ortszeit) und könnte sich bis Sonntag hinziehen.

Vernommen werden sollen insgesamt sechs Zeugen, darunter frühere Minister Rousseffs wie Wirtschaftsminister Nelson Barbosa sowie Rechts- und Wirtschaftsexperten. Die erste Sitzung des Prozesses hatte am Donnerstag mehr als zehn Stunden gedauert.

Entscheidung am Mittwoch

Am Montag will sich Rousseff selbst äußern. Experten gehen aber davon aus, dass sie sich eher an das Volk als an den Senat wenden wird. Am Ende der mehrtägigen Sitzung soll voraussichtlich am Dienstag oder Mittwoch darüber abgestimmt werden, ob die 68-Jährige endgültig abgesetzt wird. Nach Ansicht von Experten ist es „sehr wahrscheinlich“, dass die dafür nötige Zwei-Drittel-Mehrheit im Senat zustande kommt.

Rousseff wird vorgeworfen, Haushaltszahlen geschönt und Geld ohne Zustimmung des Kongresses ausgegeben zu haben. Sie war Anfang Mai vom Parlament für zunächst 180 Tage ihres Amtes enthoben worden. Die einstige Guerillakämpferin und ihre Anhänger prangern das Amtsenthebungsverfahren als verdeckten Putsch der Konservativen im Parlament an.