/ Polemik wegen Hotpants in Dubai
Was mit einer einfachen Twitter-Nachricht begann, hat sich mittlerweile zum Top-Thema in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) entwickelt: Touristen in kurzen Hosen.
Als die 23-jährige Asma Al Muhairi Mitte Mai von einem Shopping-Trip aus Dubai heimkehrte, teilte sie ihr Erstaunen über die Bekleidung der westlichen Touristen über das Soziale Netzwerk mit: „Wie lange noch werden wir Leute sehen, die gegen unsere Regeln verstoßen mit diesen unanständigen Kleidern?“
„Es tut mir Leid für die neuen Generationen“
Zu ihrem Erstaunen stieß ihr Anliegen auf große Resonanz. Aus den simplen Tweets wurde der Twitter-Account #UAEdresscode und aus Asma eine Aktivistin für Kleider-Regeln in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die Hotpants-Frage wurde zum großen Thema am Persischen Golf.
In weiteren Beiträgen erklärte Asma ihr Anliegen. „Vor fünf oder zehn Jahren haben wir so etwas nicht gesehen“, schrieb sie. „Es tut mir Leid für die neuen Generationen, meine Nichten werden ins Shoppingcenter gehen und denken es sei okay, sich so anzuziehen“.
80 Prozent Ausländer
Mit „so“ meinte die junge Muslimin Frauen in zu kurzen Hosen und Schulterfreien T-Shirts. „Es macht mich traurig. Früher wussten die Leute, dass dies falsch ist. In unserer Kultur und Religion ist das so.“ Auch lokale Medien und prominente Persönlichkeiten sind mittlerweile auf den Zug aufgesprungen und berichten über die noch neue Internet-Bewegung.
Die ins Visier geratenen Ausländer sind in den VAE in der Überzahl und machen 80 Prozent der Bevölkerung aus. Ein Großteil der knapp vier Millionen Immigranten sind Arbeiter. Doch strömen seit dem wirtschaftlichen Aufschwung auch viele Touristen in die Region. Vor allem sie fallen immer wieder durch ihren im Vergleich zur muslimischen Bevölkerung freizügigen Kleidungsstil auf.
Bussen gefordert
Dieser Kleidungsstil wird von den Behörden im Normalfall toleriert, obwohl regelmäßig darauf aufmerksam gemacht wird. Vor Shoppingcentern mahnen Schilder zu dezenter Kleidung. Dies soll nach Ansicht von Asma Al Muhairi ändern. Sie fordert Bussen für Verstöße gegen die Kleidernorm.
„Wir sollten eine Deadline einführen – von einem gewissen Zeitpunkt an sollte sich jeder an einen gewissen Dresscode halten. Wenn nicht, würde die Person nicht ins Shoppingcenter gelassen oder mit einer Geldstrafe belegt“, schlägt sie vor.
Ausländer zeigen Verständnis
Auf CNN kommen Expats zu Wort, die die Forderungen der Internet-Gemeinde unterstützen. Man sollte sich an die örtlichen Gepflogenheiten anpassen, so der Tenor. Eine junge Südafrikanerin findet zum Beispiel: „Wir leben in einem Land des Mittleren Ostens. Hier gibt es Dinge, die es zu respektieren gilt. Wir sind Gäste hier. Ich habe Mädchen gesehen, die es wirklich übertrieben haben.“
Eher kritisch sieht es eine Korrespondentin von den Philippinen: „Die Kampagne ist gut, geht aber zu weit. Man sollte sich besser auf die wirklich wichtigen Dinge konzentrieren, wie Krankheiten, Kindersterblichkeit und Hunger.“
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