Paris im Ausnahmezustand

Paris im Ausnahmezustand
(Reuters/Yoan Valat)

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Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen beginnt am Montag in Paris die UN-Klimakonferenz. US-Präsident Barack Obama und Frankreichs Staatschef Hollande gedachten zuvor den Anschlagsopfern von "Bataclan".

Begleitet von strengen Sicherheitsvorkehrungen beginnt am Montag in Paris der UN-Klimagipfel. Die Teilnehmer sollen bis zum 11. Dezember einen verbindlichen Weltklimavertrag unterzeichnen. Er soll helfen, den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase zu drosseln und die Erderwärmung einzudämmen. Außerdem sollen Entwicklungsländer, die unter den Folgen des Klimawandels leiden, finanzielle Hilfe erhalten. Zur Eröffnungsveranstaltung haben sich rund 150 Staats- und Regierungschefs angekündigt.

Die französische Regierung hatte direkt nach der islamistischen Terrorserie in Paris am 13. November erklärt, der UN-Gipfel werde trotzdem wie geplant stattfinden. Um Anschläge während der Klimakonferenz zu verhindern, wird der Verkehr in der Hauptstadt eingeschränkt. Demonstrationen wurden verboten.

Obama gedenkt „Bataclan“-Opfern

US-Präsident Barack Obama und sein französischer Kollege François Hollande haben vor der Pariser Konzerthalle Bataclan der Opfer der Anschläge vom 13. November gedacht. Die beiden Staatschefs legten am frühen Montagmorgen zusammen mit der Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo Blumen vor dem Veranstaltungssaal nieder, wie eine AFP-Reporterin berichtete.

Obama war kurz zuvor in der französischen Hauptstadt eingetroffen, wo er am Montag zusammen mit etwa 150 Staats- und Regierungschefs an der offiziellen Eröffnung der UN-Klimakonferenz teilnimmt. Islamistische Angreifer hatten bei Attacken auf das Bataclan, eine Reihe von Bars und Restaurants sowie die Fußballarena Stade de France am 13. November 130 Menschen getötet und rund 350 weitere verletzt. Alleine im Bataclan wurden während eines Konzerts 90 Menschen umgebracht. Zu den Anschlägen bekannte sich die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat.

Wieder Durchsuchungen in Brüssel

Unterdessen geht die Suche nach den Hintermännern der Pariser Terroranschläge vom 13. November weiter. Im Brüsseler Stadtbezirk Molenbeek hat es am Sonntagabend erneut Durchsuchungen im Zusammenhang mit den Anschlägen gegeben. Der Terrorverdächtige Salah Abdeslam wurde aber nicht gefunden und sei weiter flüchtig, berichtete die Nachrichtenagentur Belga. Bei der Aktion habe es keine Festnahmen gegeben. Die Staatsanwaltschaft gebe keine weiteren Informationen, so Belga.

Abdeslam war mit den mutmaßlichen Attentätern von Brüssel nach Paris gereist und gilt in Belgien als Staatsfeind Nummer Eins. Die Terrorwarnstufe für die belgische Hauptstadt war am vergangenen Donnerstag von der höchsten Kategorie vier auf drei heruntergestuft worden. Damit gilt die Bedrohung durch einen Anschlag nur noch als „möglich und wahrscheinlich“, nicht mehr als „ernstzunehmend und nahe bevorstehend“.