Fillon: Rolle Europas bedroht

Fillon: Rolle Europas bedroht
(Michael Sohn)

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Angela Merkel empfing den französischen Präsidentschaftskandidaten in Berlin.

Der französische Präsidentschaftskandidat François Fillon hat bei einem Besuch in Berlin vor einem sinkenden politischen Einfluss Europas gewarnt. Nötig sei ein „europäischer Schub“, ansonsten drohe der Kontinent von der internationalen Bühne zu verschwinden, sagte der konservative Politiker am Montag bei einer Veranstaltung der Konrad-Adenauer-Stiftung. Europa sei unentschlossen und müsse eine gemeinsame Antwort finden auf die derzeitigen Herausforderungen. Fillon beschwor die „deutsch-französische Partnerschaft“. Gleichzeitig räumte er Differenzen zwischen Berlin und Paris etwa in der Flüchtlingspolitik oder in Wirtschaftsfragen ein.

Der Präsidentschaftskandidat der Republikaner sprach sich für engere Beziehungen zu Russland aus. Er strebe ein „offenes und respektvolles“ Verhältnis an. „Je mehr wir Russland isolieren, desto eher nutzt es seine Macht unilateral und driftet nach Asien ab“, sagte Fillon. Der wirtschaftsliberale und wertkonservative Politiker wurde in Berlin von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) empfangen. Zudem traf er sich mit Finanzminister Wolfgang Schäuble und Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (beide CDU). Fillon hatte die Stichwahl der Republikaner um die Präsidentschaftskandidatur im November deutlich gewonnen. Laut Umfragen könnte er beide Runden der Präsidentschaftswahl im April und Mai für sich entscheiden. Er würde dann dem sozialistischen Staatschef François Hollande nachfolgen, der nicht wieder antritt.