Jeb Bush war im vergangenen Sommer noch in aller Munde. Er galt als einer der Favoriten bei den republikanischen Präsidentschaftsbewerber. Auch wegen seines Namens. Trump und Co. stahlen ihm den ganzen Herbst lang die Show. In Iowa und in New Hampshire, den ersten zwei Staaten in den amerikanischen Vorwahlen, waren die Resultate für ihn katastrophal. Eine Chance auf die Nominierung als republikanischer Kandidat scheint mittlerweile unerreichbar.
Doch was ihn bisher zum Verhängnis wurde, nämlich sein Familienname und seine Nähe zum Establishment, soll ihn jetzt retten. Am Freitag kündigte er über den Kurznachrichtendienst Twitter an, dass sein Bruder, der ehemalige Präsident George W. Bush, in South Carolina (der nächsten Etappe der Vorwahlen), mit ihm zusammen auf die Bühne steigen wird.
Honored to have my brother joining me on the trail this week. Join us Monday in Charleston. https://t.co/HETjKZiZZJ
— Jeb Bush (@JebBush) 11 Février 2016
Ein verzweifelter Versuch seine Kampagne doch noch zu retten? Möglicherweise erhofft er sich dadurch in South Carolina, einer der Hochburgen der Bushs im US-Wahlkampf, die Familienkarte zu spielen. Die Wähler stimmten im Jahr 2000 immerhin mit über 50 Prozent für George W. Bush.
Die Twitteruser waren allerdings wenig begeistert von der Idee. Die verzweifelte Geste wurde als ebensolche aufgefasst und heftig kritisiert.
Dieser User schrieb beispielsweise in sarkastischem Ton: „Super Idee, hol den schlechtesten Präsidenten des letzten Jahrhunderts, damit er für dich Wahlkampf führt. Du bist aufgeschmissen, Mann.“
@JebBush Great idea! Get the absolute worst president in the last century to campaign for you. You’re screwed, Dude! @daveweigel
— Orwell (@_Orwell) 11 Février 2016
Ein anderer schrieb: „Na, das ist mal verzweifelt.“
@JebBush @mikiebarb Now this is desperate.
— cwabobmaster (@cwabobmaster) 12 Février 2016
Ob die Familienkarte den nötigen Effekt haben wird, wird sich bei den Resultaten in South Carolina zeigen. Die Republikaner werden hier am 20. Februar an die Urnen gehen. In den Umfragen liegt Trump allerdings wieder weit vorne (36 Prozent), gefolgt von Ted Cruz. Danach kommt Marco Rubio. Jeb Bush belegt momentan lediglich einen vierten Platz mit 10 Prozent Stimmenvorhersage.
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