Demokraten klagen

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In Florida ist es eng. Jede Stimme zählt. Nun hat der republikanische Gouverneur aber die Frist für die Frühwähler verkürzt. Die Folge waren lange Schlangen vor den Wahllokalen. Viele Urnengänger gaben auf. Die meisten Frühwähler wählen aber die Demokraten.

Wirbel im Swing State Florida, in dem US-Präsident Barack Obama und sein Herausforderer Mitt Romney nach jüngsten Umfragen praktisch gleichauf liegen: Nachdem Frühwähler zum Teil vier bis sieben Stunden vor Wahllokalen Schlangestehen mussten, haben die Demokraten im US-Sonnenscheinstaat Klage eingereicht. Nach Medienberichten vom Montag wollten sie erreichen, dass Wähler in Bezirken mit besonders großem Andrang noch die Möglichkeit zur vorzeitigen Stimmabgabe erhalten.

In vielen Fällen waren Bürger vor allem im Süden des Staates frustriert nach Hause gegangen, weil die Wartezeiten so lang waren. Florida hat traditionell einen hohen Anteil von Frühwählern. So wird geschätzt, dass dieses Mal – unter Einschluss von Briefwählern – 40 Prozent aller Wähler vorzeitig ihre Stimme abgeben.

Von 14 auf 8

Bei vorausgegangenen Wahlen durften Frühwähler bereits 14 Tage vor der eigentlichen Wahl ihre Stimme abgeben. Der derzeitige republikanische Gouverneur Rick Scott hat die Spanne auf acht Tage verkürzt. Damit schlossen Wahllokale am Samstagabend. Lediglich im Bezirk Miami-Dade wurde es nach Medienberichten Wählern erlaubt, sich am Montag in Wahllokalen Briefwahlunterlagen abzuholen und bis Montagabend einzureichen.

Erfahrungsgemäß neigen Frühwähler stärker den Demokraten zu als den Konservativen. Florida gehört zu den besonders heiß umkämpften Staaten bei der Wahl.

Florida könnte so wieder traurige Berühmtheit bei den US-Wahlen erlangen. Es könnten Verzögerungen durch Einsprüche und Klagen geben. Beide Lager haben Dutzende Anwälte bereitstehen, die derartige Schritte prüfen. Ein solches Szenario erweckt Erinnerungen an die Präsidentenwahl im Jahr 2000: Damals lösten Unklarheiten bei der Zählung in Florida einen Wahlkrimi aus. Erst 35 Tage nach dem Urnengang herrschte Klarheit: Der oberste Gerichtshof musste entscheiden – und kürte George W. Bush zum Sieger vor dem Demokraten Al Gore.