Der frühere Oligarch Michail Chodorkowski ist weltweit zur Fahndung ausgeschrieben worden. Das hat das Ermittlungskomitee am Mittwoch in Moskau mitgeteilt. Außerdem ordnete die Justiz an, Chodorkowski in Untersuchungshaft zu nehmen.
Die russische Justiz eröffnete kürzlich ein Verfahren gegen Chodorkowski wegen des Verdachts, 1998 den Mord an einem Bürgermeister in Sibirien in Auftrag gegeben zu haben. Auch des versuchten Mordes an einem Leibwächter des Bürgermeisters sowie eines weiteren Geschäftsmannes wird Chodorkowski bezichtigt. Der ehemalige Oligarch kritisierte das Verfahren als „politisch motiviert“ und sprach von einer „Farce“.
Chodorkowski, der Gründer und ehemalige Mehrheitsaktionär des milliardenschweren Yukos-Konzerns, war 2003 festgenommen worden. Russlands damals reichster Mann wurde wegen Betrugs und Steuerhinterziehung verurteilt und war jahrelang inhaftiert. Ende 2013, wenige Wochen vor den Olympischen Winterspielen im russischen Sotschi, wurde er von Präsident Wladimir Putin überraschend begnadigt. Nach seiner Freilassung gründete Chodorkowski eine Oppositionsbewegung. Anfang Dezember rief er von seinem Londoner Exil zu einer „Revolution“ in Russland auf. Putin warf er einen verfassungswidrigen „Staatsstreich“ vor.
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