100 Tote in Aleppo

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Syrische Regierungstruppen haben am Dienstag eine neue Offensive auf die von Rebellen kontrollierten Viertel der Stadt Aleppo gestartet.

Etwa hundert Menschen seien bei den Kämpfen in und um Aleppo getötet worden, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Ein Vertreter des syrischen Militärs bestätigte „intensive Gefechte“ rund um die ehemalige Wirtschaftsmetropole. Am Abend wollte der UN-Sicherheitsrat über die Lage in Syrien beraten.

Es soll über hundert Tote gegeben haben. Unter den Opfern waren nach Angaben der Beobachtungsstelle Kämpfer beider Seiten sowie Zivilisten. Wie aus Armeekreisen verlautete, eroberten die Regierungstruppen zwei Dörfer nördlich von Aleppo. Ein dritter Ort sei heftig umkämpft. Die drei Ortschaften liegen an einer Verbindungsstraße zur syrisch-türkischen Grenze. Die Armee versuche, die Nachschubroute für die Rebellen zu kappen und die Kämpfer in Aleppo so zu isolieren, sagte der Chef der Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman.

Die geteilte Stadt

Auch aus Aleppo selbst wurden neue Kämpfe gemeldet. Die Stadt ist seit Juli 2012 de facto geteilt: die Rebellen kontrollieren die Viertel im Osten der Stadt, die westlichen Viertel stehen unter Kontrolle der Regierung. In der gleichnamigen Provinz steht hingegen der Osten unter Kontrolle der Regierungstruppen, alle anderen Gebiete sind in Rebellenhand.

Der UN-Sondergesandte Staffan de Mistura wollte den UN-Sicherheitsrat am Dienstagabend (22.00 Uhr MEZ) über seine Mission zur Beendigung des Bürgerkriegs informieren. Mistura hatte im Oktober vorgeschlagen, in einigen syrischen Gebieten örtliche Waffenruhen zu vereinbaren, um die Verteilung humanitärer Hilfsgüter zu ermöglichen. Aleppo bezeichnete er als „einen guten Kandidaten“ für eine solche kampfberuhigte Zone. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle, die sich auf ein dichtes Netz von Informanten stützt, wurden seit Beginn des Bürgerkriegs im März 2011 bereits mehr als 210.000 Menschen getötet.