„Es wird ein harter Schlag“

„Es wird ein harter Schlag“
(Patrick Seeger)

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Der griechische Fiskus verliert jedes Jahr durch systematische Steuerhinterziehung viel Geld. Die nordrhein-westfälische Steuerfahndung, die auch Luxemburg im Visier hat, will Athen helfen.

Vom kommenden Montag an will Griechenland mit der Überprüfung der mehr als 10.000 Datensätze beginnen, die Nordrhein-Westfalen zur Verfolgung von Steuerhinterziehung nach Athen übermittelt hat. „Diese Daten werden nicht drei Jahre in der Schublade liegen, so wie die Lagarde-Liste“, sagte der stellvertretende griechische Finanzminister Tryfon Alexiadis Medienberichten zufolge am Mittwoch im griechischen Parlament.

Er bezog sich damit auf die sogenannte „Lagarde-Liste“ mit den Namen und Konten zahlreicher Griechen mit großen Vermögen im Ausland. Die Liste wurde 2010 von der damaligen französischen Finanzministerin Christine Lagarde an Griechenland übergeben, dort aber nie systematisch aufgearbeitet.

„Harter Schlag“

Anders soll mit den jetzt vorliegenden Informationen aus Nordrhein-Westfalen verfahren werden. „Die Daten werden von unseren zuständigen Behörden, aber auch mit deutscher Unterstützung überprüft. Es wird ein harter Schlag gegen die Steuerhinterziehung“, versprach Alexiadis.

Der Datensatz soll Informationen über 10.588 Griechen enthalten, die in den Jahren 2006 und 2008 Einlagen von insgesamt rund 4 Milliarden Schweizer Franken (3,7 Milliarden Euro) bei einer Schweizer Bank hatten. Durch Steuerhinterziehung und Schmuggel verliert der griechische Staat laut Alexiadis jährlich bis zu 20 Milliarden Euro.

Das Finanzministerium Nordrhein-Westfalen hat in diesem Jahr für fünf Millionen Euro eine Steuer-CD gekauft. Darauf befinden sich Informationen über Deals im Wert von mehr als 70 Milliarden Euro. Eine Spur führt nach Luxemburg. In dem Datensatz befinden sich Kontounterlagen von knapp 54.300 deutschen Kunden der Luxemburger Sparkasse BCEE.

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