Kopenhagen: Dramatische Appelle zum Auftakt der Weltklimakonferenz

Kopenhagen: Dramatische Appelle zum Auftakt der Weltklimakonferenz

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Mit dramatischen Appellen zu entschiedenem Handeln ist am Montag die Weltklimakonferenz in Kopenhagen eröffnet worden.

„Die Zeit für Statements ist vorbei. Kopenhagen wird nur zum Erfolg, wenn es deutliche und sofortige Taten bringt“, sagte der Leiter des UN-Klimasekretariats, Yvo de Boer, in seiner Eröffnungsrede an die 192 Teilnehmerstaaten.

Mit 110 Staats- und Regierungschefs, die sich nach den Worten des Gastgebers und dänischen Ministerpräsidenten Lars Loekke Rasmussen für die Schlussphase der Konferenz angekündigt haben, ist es das größte und höchstrangige Treffen aller Zeiten zum Klimaschutz. Besonders die Zusage von US-Präsident Barack Obama, nun doch an der entscheidenden Schlussphase teilzunehmen, hat die Hoffnung auf eine Einigung bestärkt. Nach zweijährigen Verhandlungen soll bei dem bis zum 18. Dezember dauernden Treffen ein Klimaschutzabkommen beschlossen werden.

„Dies ist unsere Chance“

Konferenzpräsidentin Connie Hedegaard erklärte: „Dies ist unsere Chance. Wenn wir sie verpassen, könnte es Jahre dauern, bevor wir eine neue bekommen, wenn überhaupt.“ Ministerpräsident Rasmussen sagte: „Wir sind heute hier, weil wir alle aktiv werden wollen.“ Das angestrebte Abkommen werde „alle Bereiche des Lebens betreffen, so wie der Klimawandel es auch tut“. Der Präsident des Weltklimarates IPCC, Rajendra Pachauri, sagte: „Die Kosten des Klimawandels werden immer höher, je länger wir warten. Deshalb müssen wir jetzt handeln.“

Die Konferenz begann am Montagvormittag nach rund einstündiger Verspätung mit einem Video, in dem Kinder aus aller Welt die Delegierten bitten, ihnen ein Aufwachsen in einer Welt ohne katastrophale Erderwärmung zu ermöglichen. Am Rande des Treffens demonstrierten Umweltaktivisten mit verschiedenen Aktionen gegen Abholzung und für saubere Energien. Mohamad Shinaz, ein Aktivist von den Malediven sprang in ein Becken mit eiskaltem Wasser, um auf die Gefahren des steigenden Meeresspiegels für seine Heimat aufmerksam zu machen.

Bei der Konferenz geht es zum einen um ein Nachfolgeabkommen für das Kyoto-Protokoll, bei dem sich die Staaten verpflichten sollen, die schädlichen Kohlendioxid-Emissionen zu verringern und damit die globale Erwärmung auf maximal zwei Grad zu begrenzen. Zum anderen sollen Finanzhilfen für Klimaschutzmaßnahmen in den armen Ländern beschlossen werden. Vorgeschlagen ist ein Fonds, der allein in den nächsten drei Jahren jährlich zehn Milliarden Dollar (6,8 Milliarden Euro) vergeben soll. 

Appell in  56 Zeitungen

In einer einzigartigen Aktion appellierten 56 Zeitungen aus der ganzen Welt an den Weltklimagipfel in Kopenhagen. Zum Auftakt der Mammutkonferenz druckten die Blätter eine gemeinsame Erklärung ab, in der sie die Regierungen zum Handeln aufriefen. Das Statement wurde in insgesamt 20 Sprachen und 44 Ländern verbreitet.

Zusagen der Staaten vor dem Klimagipfel

 A Copenhague, capitale du climat, un parfum d’effervescence

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