Kanadische Richterin leitet UN-Ermittlungen

Kanadische Richterin leitet UN-Ermittlungen
(Orlando Barria)

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Blauhelm-Soldaten sollen in Afrika Kinder missbraucht haben. Die UN will Licht in die Affäre bringen und setzt einen Untersuchungsausschuss ein.

Die interne Untersuchung der Vereinten Nationen zum mutmaßlichen Kindesmissbrauch durch französische und afrikanische Blauhelmsoldaten wird von einer früheren Richterin des kanadischen Obersten Gerichtshofes geleitet.

Marie Deschamps werde der unabhängigen Untersuchungskommission vorstehen, erklärte die UNO am Montag. Zu ihrem Team gehören demnach auch Hassan Jallow, Staatsanwalt beim UN-Tribunal zu Ruanda, und Yasmin Sooka, Direktor der Menschenrechtsstiftung in Südafrika. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hatte zu Beginn des Monats die Einsetzung der Kommission verkündet. Er reagierte damit auf die Empörung über Vorwürfe, UN-Friedenssoldaten aus Frankreich hätten von Dezember 2013 bis Juni 2014 in einem Flüchtlingslager in Zentralafrika Kinder missbraucht.

Die UNO steht unter dem Verdacht, den Hinweisen nicht angemessen nachgegangen zu sein. Mindestens gegen 14 französische Blauhelmsoldaten wird wegen des Verdachts ermittelt, Kinder im Austausch für Lebensmittel zum Oralsex gezwungen zu haben. In einem an die Öffentlichkeit geratenen internen UN-Bericht finden sich auch Aussagen von Kindern im Alter von acht bis 13 Jahren, wonach Blauhelme aus dem Tschad und Äquatorialguinea Jungen brutal vergewaltigt haben.

UN-Sprecher Stephane Dujarric sagte, die Untersuchungskommission werde unbeschränkten Zugriff auf alle UN-Dokumente erhalten und könne alle UN-Mitarbeiter befragen, um zu klären, ob die Vereinten Nationen nicht angemessen auf die Vorwürfe reagiert haben.

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