4000 Experten wollen Klimapolitik aus der Sackgasse führen

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Bei einer Konferenz der Vereinten Nationen in Bonn sollen die Weichen für den globalen Klimaschutz wieder neu gestellt werden. Rund 4000 Konferenz-Teilnehmer wollen in den nächsten zwölf Tagen einen Text ausarbeiten, der die Grundlage für die Verhandlungen im Dezember im mexikanischen Cancun sein soll.

Das bisherige Kyoto-Protokoll läuft 2012 aus. Umweltverbände pochen auf die Notwendigkeit eines baldigen Nachfolgeabkommens. Zuletzt war Anfang Mai in Bonn bei einem Klimagipfel versucht worden, die seit der gescheiterten UN-Klimakonferenz in Kopenhagen Ende 2009 festgefahrene Debatte wieder in Schwung zu bringen.

In Kopenhagen konnten sich die Staaten lediglich darauf einigen, die Erderwärmung um zwei Grad senken zu wollen. Experten sehen die Chancen, dass die Staatengemeinschaft sich bereits in Mexiko auf eine rechtlich bindende Klimakonvention einigen wird, mit Skepsis.

„Konsens unwahrscheinlich“

Selbst der Leiter des UN-Klimasekretariats, Yvo de Boer, hatte die Chancen auf einen baldigen Konsens vor einer Woche als „höchst unwahrscheinlich“ eingestuft. Frühestens beim übernächsten Gipfel 2011 in Südafrika könne damit gerechnet werden. Am Montag beim Konferenzauftakt appellierte er an die Delegationen, einen Konsens für den Gipfel Cancun anzustreben, der „konkrete und realistische Ziele“ beinhalte.

Außerdem mahnte er an, die Industrienationen müssten die in Kopenhagen kurzfristig zugesagten Finanzhilfen für die vom Klimawandel besonders betroffenen Entwicklungsländer komplett erfüllen.

Proteste angekündigt

Umweltverbände begleiten die Konferenz mit Protesten und fordern einen besseren globalen Klimaschutz. Sie dringen auf ein rasches Zustandekommen eines neuen Klimaabkommens. Am Montag legten Umweltschützer vier Meter lange Mikadostangen vor dem Verhandlungsort aus, um auf die verzwickte Lage hinzuweisen, dass keine der Industrienationen sich zuerst bewegen wolle. Höhepunkt der Proteste soll eine Demonstration am Samstag in Bonn sein, zu der die Veranstalter 1500 Teilnehmer erwarten. Die Polizei rechnet mit „durchwegs friedlichen Protesten“.

(ddp)