Auf den Schock erst mal eine Zigarette

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Löcher im Hals, Raucherfüße, Warnungen vor Unfruchtbarkeit oder toten Kindern: Seit kurzem prangen auch bei uns Schockbilder auf Zigarettenpackungen.

Im nahen Ausland sind sie längst gang und gäbe. Nun halten die Schockbilder auf Zigarettenpackungen auch in Luxemburg Einzug. Momentan treten sie noch eher vereinzelt auf. Bald kommen Raucher dem Anblick nicht mehr so einfach aus dem Weg.

Eine Direktive der Europäischen Union hat die Deadline gesetzt. Spätestens am kommenden 20. Mai muss die entsprechende EU-Richtlinie in nationales Gesetz gegossen sein. Sonst drohen den Staaten Strafen. Für Luxemburg könnte es eng werden. Seit Juli 2016 lag der Gesetzentwurf der Luxemburger Regierung dem Staatsrat zum Gutachten vor. Der hat kürzlich zwei Änderungen vorgeschlagen. Das Parlament muss diese nun noch stimmen.

Ohne Gruselbild nur noch aus Restbestand

Der Industrie war das alles etwas zu knapp, wie Charles Lemmer von der Firma Heintz van Landewyck erklärt. Demnach hat die Tabakindustrie hierzulande auf Eigeninitiative gehandelt – und produziert ihre Packungen für Zigaretten und Tabak seit der letzten Preisteuerung auf Tabakprodukten mit den Schockbildern.

Wer jetzt noch eine Schachtel ohne Gruselbild bekommt, hat diese aus dem Restbestand des Verkäufers bekommen. Lemmer findet es „unrealistisch“, davon auszugehen, dass die EU-Direktive bis zum 20. Mai ihren Niederschlag ins Luxemburger Gesetzbuch findet.

Ein neues Produkt entsteht

Trotzdem: Die Luxemburger Raucher werden sich schon jetzt an die unappetitlichen Bilder gewöhnen müssen. Oder sie machen es wie die Nachbarn in Frankreich, Deutschland oder Belgien. Dort hat sich mit den Schockbildern oder wie in Frankreich mit den Einheitspackungen ein ganz neuer Handelszweig herausgebildet: Hübsche Hüllen zum Überstülpen machen aus jeder Schock-Schachtel im Nu wieder ein kleines, nettes Accessoire. Ob die Direktive nun umgesetzt ist oder nicht.