Raus in den Winter

Raus in den Winter
(dpa)

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Jeden Winter gehen beim Veterinäramt Anrufe aufgeregter Anwohner oder Spaziergänger ein.

Sie berichten von katastrophalen Verhältnissen auf den Weiden. Dort würden Rinder, Pferde, Esel, Schafe, Ziegen usw. bei klirrender Kälte ausharren. Die Tiere hätten seit Tagen kein Wasser und nicht genug Futter bekommen, sie seien nicht im Stall, wo sie vor der Kälte geschützt seien.

rhoffmann@tageblatt.lu

Die Behörde geht jeder Beschwerde nach. Viele davon sind aber unbegründet. Warum? Weil das, was von vielen Menschen als unangenehm empfunden wird, für die meisten Weidetiere kein Problem darstellt. Nicht nur schottische Hochland- oder Galloway-Rinder können problemlos in freier Natur überwintern, auch viele andere Rassen können es, wenn bestimmte Regeln eingehalten werden.

Eine nicht zu nasse Weidefläche, eine angepasste Zufütterung, genug Trinkwasser, ein Unterschlupf, wo sie bei schlechtem Wetter Schutz finden, regelmäßige Gesundheits- und Haltungskontrollen der Tiere und ein spezieller Schutz für kranke, verletzte oder trächtige Tiere sind ein Muss.

Viele Beschwerden werden aber aus mangelndem Wissen oder fehlender Erfahrung eingereicht. Rinder, Schafe und Co. sind winterfest. Sie werden nur oft aus praktischen Gründen von den Züchtern im Winter „reingeholt“. Und apropos Tierschutz: Welches Tier ist schon gerne mehrere Monate lang eingesperrt?