Der Elefant im Porzellanladen

Der Elefant im Porzellanladen
(AFP/Jonathan Ernst)

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Trumps Ausritt nach Europa

Normalerweise wird das Abschlussdokument bereits im Vorfeld eines Gipfels – auf diplomatischer Ebene – ausverhandelt. Doch beim G7-Gipfel im sizilianischen Taormina läuft alles anders. Es gibt keinen Konsens. Weder vor dem Treffen noch nach dem ersten Gipfeltag. Das Problem hat einen Namen: Donald Trump. Der US-Präsident ist der Neuling im Club der sieben Mächtigen.

erings@tageblatt.lu

Und er bleibt – wie am Tag zuvor in Brüssel – weiter auf Konfrontationskurs. Dort hatte Trump die zu niedrigen Beitragszahlungen der NATO-Mitglieder scharf kritisiert und insbesondere Deutschland wegen seiner guten Bilanzen beim internationalen Handel scharf angegriffen. Jean-Claude Juncker musste eingreifen und plädierte auf Schadensbegrenzung.

In Taormina stellt sich der US-Präsident insbesondere bei den Themen Klima und Handel quer. Aber auch in der Flüchtlingsfrage. Trumps Devise „America first“ verdeutlicht seine protektionistische Haltung im internationalen Handel. Und von Klimaabkommen hält er nicht viel. Diese würden nur seinen Bilanzen Schaden zufügen. Zu Hause in Washington steht Trump das Wasser bis zum Hals: Russland-Affäre, Einreisestopp und US-Leak bei Manchester-Attentat. Man hat den Eindruck, dass er sich nun mit harter Hand im Ausland profilieren möchte. Manche Medien nennen seinen Auftritt „einen Elefanten im Porzellanladen“ oder ganz schlicht „Trampel-Trump“.