Ziel verfehlt

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Eine EU-Richtlinie der 1990er forderte die Liberalisierung des Strommarktes. Bis dahin war die (lebensnotwendige) Versorgung mit Energie die Aufgabe des Staates. Staatsmonopolisten belieferten die Verbraucher.

Monopole führen jedoch zu erhöhten Preisen und wenig Innovation und gehören deshalb abgeschafft, so das Lehrbuch, so die EU. In der Folge wurden die Staatskonzerne privatisiert, es wurde Konkurrenz zugelassen und die Stromnetze für andere Wettbewerber freigegeben. So auch in Luxemburg. Doch der großherzogliche Strommarkt sah nicht aus wie im Lehrbuch beschrieben.

Nach der Liberalisierung wurde aus der börsennotierten Cegedel ein quasi staatlicher Konzern. Der Staat ist seither im Besitz der Encevo-Aktien. Die Liberalisierung führte auch nicht dazu, dass die Verbraucher scharenweise den Anbieter wechselten. Selbst heute hat der – mit Abstand – größte Stromanbieter eine Monopolstellung.

Man kann auch nicht behaupten, dass im luxemburgischen Strommarkt ein Wettbewerb zwischen vielen, gleich großen Anbietern herrscht, die sich gegenseitig mit immer niedrigeren Preisen unterbieten.

Die Herausforderungen, die sich aus dem Klimawandel für die Energieanbieter ergeben, ließen sich auch leichter lösen, wenn Politiker, nicht Manager darüber entscheiden würden, wie der Strom hergestellt wird.