Waldbrände im Amazonasgebiet: Kritik an anderen ist immer einfach

Waldbrände im Amazonasgebiet: Kritik an anderen ist immer einfach

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Andere Menschen zu kritisieren, ist immer einfacher, als die eigene Müllhalde unter die Lupe zu nehmen. Nach diesem Motto handelten am Wochenende auch die Mitglieder des G7-Treffens in Frankreich. Bei praktisch keinem Thema, das die Anwesenden in Biarritz behandelten, herrschte Einigkeit. Doch um den Regenwald macht sich jeder Sorgen und will helfen.

Und Brasiliens Präsident hat – trotz all seiner Fehler – nicht ganz unrecht, wenn er den dort Anwesenden unterstellt, die Feuer im Amazonasgebiet „instrumentalisieren“ zu wollen, um „persönlichen politischen Profit“ daraus zu schlagen.

Immerhin brennt es nicht nur in Brasilien. Auch Nachbarländer sind betroffen. Auf dem afrikanischen Kontinent sieht es nicht besser aus. Und die diesjährigen großen Feuer in Russland und Kanada scheinen bereits vergessen.

Trotzdem lohnt es sich, für die Erhaltung des größten Waldgebietes der Erde zu kämpfen. Ein Freihandelsabkommen zu blockieren, ist dabei eine gerechtfertigte Maßnahme, um Druck auszuüben. Ob es dabei jedem auch wirklich ums Klima geht, bleibt ungewiss. Frankreich zählte zu den ersten Ländern, die das Abkommen blockieren wollten. Die Landwirtschaft des Landes fürchtete schon vorher, eigene Marktanteile zu verlieren.

Es hat sich jedoch bereits heute gelohnt, Druck auszuüben. Die brasilianische Regierung stellt als Reaktion zusätzliches Geld für die Bekämpfung der heftigen Waldbrände in der Amazonas-Region zur Verfügung. Am Samstag hatte ein Militäreinsatz in dem Gebiet begonnen. Die Soldaten sollen bei den Löscharbeiten helfen und auch Brandstifter verfolgen.

Das bleibt jedoch eine kurzfristige Freude. Während in Brasilien nun (vielleicht) gegen die Feuer vorgegangen wird, brennt es andernorts weiter. Auch langfristig sieht die Lage eher düster aus: Es wird schwierig bleiben, wenn ein Land mit vielen armen Einwohnern einen Wald für die Welt erhalten soll. Bei einem Thema, das die ganze Welt betrifft, muss jedes Land seinen Teil zur Lösung beitragen.

Rudi
28. August 2019 - 16.38

Unsere eigene Müllhalde produziert ja auch nicht 20% unseres Sauerstoffs, die produziert Methan und andere Gase die die Ozonschicht zerstören.

Pierre Schmit
28. August 2019 - 9.54

Mol eng Keier en verstännegen Editiorial zu dem Sujet. Vileicht hätt der och nach kennen schreiwen dass et ennert dem Lula, den bis haut en Held vun der "Gauche" as, schon genau esou grouss Feieren gouf.

jeff
28. August 2019 - 9.38

d'Situatioun as extrem kritiesch...mais wat anscheinend mei wichteg ass,dass den Brasilianeschen Präsident motzt an op eng Entscheelegung vum Macron wart ier hien eng Hellef unhöllt.Iwergens ass 20 Mio Euro lachhaft.Dat ass en Drenkgeld fir dei G7.Reage'eren an net onendlech diskute'eren.Wann eppes do ze huelen géif,wir dat Ganzt schon am rullen.

Astrolix
26. August 2019 - 21.40

Als der Militär gewählt wurde stand bereits fest was er im Schilde führt. Es war nur eine Frage der Zeit wann die ersten Brände zur Rodung gelegt werden. Landgewinn und Geld verdienen,das ist das Ziel. Komisch,dass die Brände jetzt so aus der Kontrolle geraten.

Laird Glenmore
26. August 2019 - 10.22

Falls der Präsident doch Hilfe annehmen sollte, die ja wahrscheinlich finanzieller Natur sein dürfte wird eh der größte Teil des Geldes auf seinem Schweizer Bankkonto verschwinden, Korruption steht doch in Brasilien an erster Stelle.