Wachstum durch höhere Löhne

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Die Schere zwischen Arm und Reich geht in Europa immer weiter auseinander. Und auch das Lohngefälle zwischen den Ländern wird nicht geringer. So ist das Pro-Kopf-Einkommen in Luxemburg (auch wenn das durch die Nicht-Einberechnung der Grenzgänger verzerrt wird) mehr als fünfmal höher als in Bulgarien. Die Lohngerechtigkeit national wie auch international nimmt weiterhin ab. Dabei zeigen sowohl rezente Zahlen der OECD als auch von Eurostat, dass eine gerechtere Einkommensverteilung zu höheren Wachstumsraten führt.

Länder mit einem niedrigeren Gini-Koeffizienten, der auf eine weniger ungerechte Einkommensverteilung hindeutet, haben durch die Bank ein höheres Pro-Kopf-Einkommen und höhere Wirtschaftswachstumsraten als Staaten mit einem höheren Gini-Koeffizienten, welcher
auf mehr Ungerechtigkeit bei der Einkommensverteilung hinweist.

Wenn wir mehr Wirtschaftswachstum wollen, brauchen wir mehr Einkommensgerechtigkeit. Und das bedeutet nichts anderes als deutliche Lohnsteigerungen für die Bezieher niedriger und mittlerer Einkommen sowie deren steuerliche Entlastung.
Umgekehrt bedeutet das aber auch eine deutlich höhere Besteuerung der ohnehin viel zu niedrig besteuerten Unternehmensgewinne und Einkünfte
aus Kapitalvermögen.

Peter Meier
20. Dezember 2017 - 8.27

Was helfen höhere Löhne und Gehälter, wenn sie weniger steigen als der Euro an Wert verliert? Wer glaubt denn noch die veröffentlichten Inflationsraten? Da hilft es mal alte Rechnungen oder Kassenzettel zu lesen. Dank an einen Mann aus Italien namens Draghi!

Johnny
18. Dezember 2017 - 21.43

@Gaardeboun Da hat ihr Männlein wohl recht, aber meine Rente liegt auch nicht dermassen hoch über dem Mindestlohn. Aber weil wir eher bescheiden leben, keine Miete oder Schulden mehr zu bezahlen haben, reicht es dennoch und wir haben auch keine Probleme damit. Ich bin aber strikt dagegen, dass sich jemand für den Mindestlohn abschuften muss und sein ganzes Leben in den Fängen der Armut verbleibt, sich nie eine eigene Immobilie leisten kann, und deshalb plädiere ich auch für eine Umverteilung der Steuern und für ein Bedingungsloses Grundeinkommen. Damit wäre dann zumindest die Existenz eines jeden Menschen abgesichert, und niemand müsste unter Druck und Angst für ein Almosen arbeiten. Dies muss und sollte m.E. auch nicht zwangsweise zu mehr Konsum und Wirtschaftswachstum führen.

Judd mat Gaardebounen
18. Dezember 2017 - 18.08

“Muss es denn immer mehr Wirtschaftswachstum sein? “ Ein kleines Männchen auf meiner Schulter flüstert mir zu, dass sie nicht vom Mindestlohn betroffen sind.

Serenissima, en Escher Jong
18. Dezember 2017 - 17.31

Leider ist es umgekehrt . Unternehmensgewinne und Einkünfte aus Kapitalvermögen werden immer weniger besteuert wogegen dann natürlich die Bezieher niedriger und mittlerer Einkommen mehr besteuert werden müssen um eben die Staatsausgaben eben zu finanzieren....Der Mann au Trier (K.Marx) hatte ja das sehr fein formuliert als Pauperitäts Gesetz, und mir schein das bestätigt sich immer mehr durch die immer mehr auseinanderklaffende Schere zwischen arm und reich...was tun also: eine Oktoberrevolution wie 1917 in Russland? die Monarchie und die Regierung stürzen und die Diktatur des Proletariats errichten oder was...? Da gibt es einen Minister der ja solch einem Gedankengut in seiner Jugend gehuldigt hat...nur dass er heute eben reaktionärer geworden ist im Alter...und sich der Gauche Caviar zugewendet hat ha,ha...

Johnny
18. Dezember 2017 - 17.23

Muss es denn immer mehr Wirtschaftswachstum sein? Mittlerweile wissen doch viele, dass gerade das stetige Wachstum das Übel der ganzen Wirtschaftsproblematik ist und dennoch wird vehement am Wachstum als Lösung für scheinbar alle unsere Probleme festgehalten. Gibt es alternative Modelle? Ja, es müsste eine Umverteilung der Besteuerung erfolgen, dies konnte sogar in Richtung Bedingungsloses Grundeinkommen gehen. Mehr Flexibilität bei den Arbeitszeiten und den Arbeitsjahren. Selbstversicherung als Teil einer Massnahme, um nachfolgende Generationen zu entlasten, usw. Aber auch müssen wir die Umwelt und Ressourcen schonen. Deshalb schon alleine ist fortwährendes Wachstum nicht mehr angesagt: Wir haben die Erde nicht von unseren Eltern geerbt, sondern von unseren Kindern geliehen.