Verlogene westliche Diplomatie

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Armand Back hat den Eindruck, die Saudis könnten sich alles erlauben.

Wladimir Putin lässt Agenten vergiften – und die Welt straft ihn zu Recht dafür. Diplomaten werden ausgewiesen, Sanktionen ausgesprochen, Moskau steht am internationalen Pranger. Im saudischen Konsulat in Istanbul ist vor zwei Wochen ein Journalist der Washington Post verschwunden. Alle Welt geht davon aus, dass Jamal Khashoggi dort erst umgebracht, dann in Einzelteile zerlegt und schlussendlich fachgerecht entsorgt worden ist.

Beobachter vermuten des Weiteren Saudi-Arabiens mächtigen Mann, Kronprinz Mohammed bin Salman, als Strippenzieher. Sicher bekannt ist bislang nur – dank der Arbeit türkischer Ermittler –, dass 15 saudische Agenten kurz vor Khashoggis Verschwinden in der türkischen Metropole eingetroffen sind, um danach in verschiedenen Flugzeugen wieder in alle Himmelsrichtungen zu verduften. Und die Welt? Sie schaut nicht nur zu, sie buckelt.

US-Präsident Trump sagt, er brauche die Saudis für den weltweiten Kampf gegen „Terrorismus“, seinen ganz eigenen gegen den Iran – und, auch das sagt er offen, als Absatzmarkt für Rüstungsgüter. Die Europäer, die so fleißig russische Diplomaten auswiesen? Bis auf einige wenige mahnende Worte: nichts. Sollen die Ölreichen und Waffengroßkunden aus Riad nicht einmal dann brüskiert werden, wenn sie Regimekritiker(was der seit 2017 im Exil lebende Khashoggi war)im Ausland in Fallen locken und dann ermorden? Es ist schlimm, aber genau dieserEindruck verfestigt sich gerade.

Das ist erstens ein Armutszeugnis für die Glaubwürdigkeit der westlichen Diplomatie. Und das ist zweitens ein Freibrief für die Saudis: Solange das Öl sprudelt, können sie Kriege führen und Menschen verfolgen, wo und wann sie wollen.

Paula
18. Oktober 2018 - 18.28

Und auch Luxemburg kann seine Hände nicht in Unschuld waschen. Steueroptimierte Produkte für Milliardäre, Saudis willkommen. Auf der Webseite von “Luxembourg for Finance” wird u.a. für Islamic Finance geworben, dort heisst es: “Luxemburg ist das führende Domizil für Scharia-konforme Investmentfonds und das fünft-beliebteste der Welt”.

Jacques Zeyen
18. Oktober 2018 - 9.19

Es wird der Tag kommen da das Öl zur Neige geht und dann werden die Scheichs wieder Datteln pflücken. Falls wir ihnen bis dahin nicht die ganze Welt verkauft haben.