Das Spiel mit dem Sitz

Das Spiel mit dem Sitz
(mel Evans)

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Überbuchung in Luxemburg

Stellen Sie sich vor, Sie haben eine Reise gebucht, fahren eine Stunde früher zum Flughafen, warten dann eine weitere Stunde am Terminal, zeigen Ihr Flugticket vor und steigen dann endlich ins Flugzeug. Sie haben sich gerade darauf eingestellt, eine längere Zeit mit Unbekannten zusammengedrängt in einer engen Metallröhre zu sitzen. Der einzige Lichtblick in dieser Situation ist die Ankunft am Zielort. Plötzlich kommen uniformierte Wachleute auf Sie zu und bitten Sie, Ihren Platz zu verlassen.

Nun, so oder so ähnlich muss es David Dao aus Amerika an Bord einer United Airlines ergangen sein. Vier weitere Personen mussten ihren Platz verlassen. Dao weigerte sich. Er fühlte sich im Recht. Die Wachen zogen den Mann brutal aus seinem Sitz und brachen ihm dabei die Nase.

Nun kann man sich zurücklehnen und sagen: Hach, die Amerikaner! Doch aufgepasst: Auch hierzulande hat eine Fluggesellschaft leider das Recht, ihren Flug zu überbuchen. Dabei geht es um Gewinnmaximierung. Die Rechnung geht meistens auf.

Aber immerhin 14 Mal hat es seit Januar auch in Luxemburg mit dem doppelten Verkauf von Plätzen – denn genau das ist es – nicht geklappt. Die Befürchtung, dass man genauso brutal aus dem Flugzeug geschleift wird, braucht man in Luxemburg wohl nicht zu haben. Luxair warnt seine Kunden einen Tag vorher. Dennoch ist das Prinzip der Überbuchung nichts anderes als Betrug am Kunden.