„Säuberung“ wird ausgesessen

„Säuberung“ wird ausgesessen

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Was sich vor einem Jahr andeutete, ist heute Realität: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat den gescheiterten Staatsstreich kaltblütig zu seinen Zwecken instrumentalisiert. Interessant ist zudem die Tatsache, dass die Hintermänner des Coups bis heute nicht bekannt sind – ein Aspekt, der gerne in Europa ausgeklammert wird. Stichwort: Flüchtlingsdeal. Denn die EU braucht die Türkei, da sie unfähig ist, die Flüchtlingsfrage selbst zu meistern. Und die Türkei braucht die Union als Handelspartner.

Und genau deswegen ist es der amtierenden türkischen Regierung möglich, alles und jeden zu verdächtigen und anzuklagen. Um als mutmaßlicher Terrorist ins Visier zu geraten, braucht es nicht mehr als eine App namens „ByLock“, die man mehrmals benutzt hat. Unglaublich, aber wahr. Besonders tragisch ist in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass alle Zeichen in eine Richtung deuten: Wer daran glaubt, dass die Türkei trotz all der Kritik an den Menschenrechtsverletzungen einlenken wird, irrt gewaltig.

Denn Erdogan nutzt, was er als „Geschenk Gottes“ bezeichnete, um seine Erzfeinde aus der Fetö-Bewegung zu eliminieren. EU-Europa weiß das und wird dem Spiel zuschauen, bis es zu Ende und zu spät ist. Denn zu wichtig ist der NATO-Verbündete, als dass man sich von Menschenrechten, einer korrumpierten Justiz und dem Skandal der 177 inhaftierten Journalisten beeindrucken ließe …

mike
16. Juli 2017 - 13.35

Und J.C. Junker und Europa schaut zu .......shame on you!

Werner B.
14. Juli 2017 - 15.43

"da sie unfähig ist, die Flüchtlingsfrage selbst zu meistern"..., Herr Sabharwal, was würden Sie tun? Ausser dem, die Erdogan's kommen und gehen, aber dass türkische Volk bleibt. Man sollte auf die Zeit nach Erdogan vorbereitet sein.

MartaM
14. Juli 2017 - 7.51

Dank solcher Artikel, sollte später keiner sagen:" Das haben wir nicht gewusst."