Realität der Working poor

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Zum 1.1 2018 brauchte – rein statistisch betrachtet – eine Familie mit zwei Kindern 4.079 Euro, um finanziell so über die Runden zu kommen, dass ein „dezentes“, also ein annehmbares, anständiges Leben möglich ist. Dass dabei etwas mehr als sieben Euro pro Tag und pro Person für Essen und Getränke reichen müssen, lässt zwar an den Begriffen „annehmbar“ und „anständig“ zweifeln, bewegt sich aber wohl im Rahmen des (asketisch) Möglichen.

Unter Berücksichtigung aller möglichen Subsidien und staatlichen Unterstützungen hat die solchermaßen definierte Modellfamilie zwar knapp 500 Euro mehr, als für ein „dezentes“ Leben notwendig wäre; für Alleinerzieher und Singles mit Mindestlohn liegt das Einkommen, auch nach Sozialtranfers, unter der definierten Hürde. Eine Schlussfolgerung der Statec-Studie liegt demnach auf der Hand: Der Mindestlohn ist zu niedrig. Angesichts der Rechenbeispiele offenbart sich in der Erhebung (die in wiederholter Auflage erschien) die Wichtigkeit der Forderung nach einer Erhöhung des SSM („Salaire social minimal“).

Mit einer zehnprozentigen Erhöhung würde das Risiko der „working poor“, also von Menschen, die täglich einer (oft schweren) Arbeit nachgehen und dennoch ihre Grundbedürfnisse kaum oder nicht befriedigen können, spürbar reduziert werden – und dies ganz sicher ohne Zusammenbruch der Wirtschaft.

roger wohlfart
6. August 2018 - 16.55

H.Linster, Entschuldigung. Hätte natürlich 7 Euro pro Tag, pro Person heissen müssen. Ein Druckfehler. Nein, wir haben noch nicht die " Ehre " gehabt bei Ihrer Namensvetterin, der Starköchin zu tafeln. Haben auch nicht die Absicht!

H.Linster
5. August 2018 - 21.56

77 Euro pro Person, pro Tag für Ernährung ist schier unvorstellbar. Da muss die Gesundheit auf der Strecke bleiben. Häääää??? wou iesst Dir an Aer Kanner all Dag - beim Lea Linster ????????

roger wohlfart
3. August 2018 - 16.27

n der Parad, unsere Politiker scheinen auf einem anderen Stern zu leben. In unserem Wohlfahrtsstaat gibt es keine Lobby für die Armen. Leider!

n der Parad
3. August 2018 - 13.31

Und was basteln unsere Politiker um diese Zustände auszumerzen?So viel wie nix,Mr.Wohlfart!Trauerspiel,made in Luxusburg!

MarcL
3. August 2018 - 12.17

Herr Wohlfart, ich kann Ihnen nur beipflichten. Ein Aspekt wird im Artikel leider nicht erwähnt, nämlich die Kosten die der Staat tragen muss durch Probleme welche sich bei den Betroffenen durch Armut ergeben, nämlich labilere Gesundheit, psychische Probleme, niedrigere Schulabschlüsse bei Kindern, u.s.w. Hier ist eine mutigere Politik in Sachen Armutsbekämpfung verlangt. Im Ausland gibt es dazu inspirierende Beispiele. Das Thema "Bedingungsloses Grundeinkommen" sollte hierbei auch nicht ausgeklammert werden.

roger wohlfart
2. August 2018 - 18.17

Wer entscheidet hier darüber, ab wann ein Leben noch " dezent " ist? 77 Euro pro Person, pro Tag für Ernährung ist schier unvorstellbar. Da muss die Gesundheit auf der Strecke bleiben. Die unschuldigen Opfer sind natürlich die Kinder, wie auch sonst. Das ist eine Schande für unseren Sozialstaat, der angesichts dieser traurigen Realität dieses Attribut nicht länger verdient. Der Wirtschaft ist recht wenig am Schicksal der betroffenen Bürger gelegen, für sie ist einzig und allein das Wachstum von Bedeutung. Da kann man nur noch sagen " armes reiches Luxemburg ".