Problem an der Wurzel packen

Problem an der Wurzel packen

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Die Zahlen bestätigen es: Spanien ist das neue Italien. Dort landen aktuell 40 Prozent aller Flüchtlinge, die über das Mittelmeer nach Europa kommen. Das sind drei Mal mehr Ankünfte in Spanien als im Jahr 2017. Dennoch hat sich insgesamt die Zahl der ankommenden Flüchtlinge halbiert.

Die Gründe für den Ansturm auf Spanien liegen einerseits in Italiens neuem Flüchtlingskurs. Boote mit geretteten Migranten dürfen nicht mehr in den Häfen anlegen. Andererseits hat Rom der libyschen Küstenwache, nachdem diese durch die italienische ausgebildet und ausgestattet wurde, die Koordination der Seenotrettung übertragen. Einem Land, in dem Chaos herrscht und in dem es keine richtige Regierung gibt. Libyen hat jetzt seine eigene „Search and rescue“ (SAR)-Zone, die bis zum halben Weg an die italienische Küste reicht. Geht in diesem Gebiet ein Notruf ein, ist die libysche Küstenwache zuständig.

Bekannt ist mittlerweile, dass die Libyer nicht gerade zimperlich mit den „Geretteten“ umgehen. Es gibt Beweise für Folter und Misshandlungen an Bord. Danach geht es nicht nach Europa, sondern zurück nach Libyen. In die dortigen Lager. Etwas, das man nicht mal seinem ärgsten Feind wünschen würde.

Dies schreckt die Geflüchteten aus Afrika natürlich ab. Doch nach Europa kommen sie trotzdem. Nur eben über einen anderen Weg. Und dieser führt nun über Marokko nach Südspanien. Und wieder geht das Spiel von vorne los. Nun will die EU Marokko mit Geld dazu bewegen, dass es verhindert, dass Boote mit Flüchtlingen an seiner Küste in See stechen.

Abschottung alleine löst nicht das Problem, liebe EU. Solange nicht auch produktive Entwicklungshilfe und massive Investitionen in afrikanischen Ländern stattfinden, wollen viele Afrikaner aus purer Hoffnungslosigkeit ins gelobte Europa. Man sollte das Problem an der Wurzel packen, statt Pingpong damit zu spielen.

Jacques Zeyen
2. August 2018 - 14.22

Bravo. Lange gewusst,nie gehandelt. Besonders wenn ein heiliger Vater in Afrika gegen Geburtenkontrolle wettert und missioniert statt auszubilden. Wenn man 6 Kinder auf die Welt setzt nur um seinen Status zu untermauern und nur 2 ernähren kann gibt es ein Problem. Der Natur ist egal.