Je suis Fuglsang: Über das multinationale Luxemburg

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Er lebte lange in Luxemburg, spricht perfekt Luxemburgisch und ist mit einer Luxemburgerin verheiratet: Jakob Fuglsang ist einer der besten Radfahrer der Welt und hat gestern zum zweiten Mal nach 2017 das renommierte Etappenrennen Critérium du Dauphiné gewonnen.

Dennoch macht die Luxemburger Tagespresse heute nicht mit seinem Triumph auf, RTL widmet Fuglsang keine Spezialsendung oder hinterlegt die Webseite in gelber Farbe. Und Xavier Bettel verteilt auch keine Glückwünsche in den sozialen Medien. Der Großteil der Luxemburger Gesellschaft wird kaum Notiz vom Erfolg des Wahlluxemburgers nehmen – nach dem Motto: Fuglwer?

Das ist ebenso ernüchternd wie entlarvend. Ernüchternd, weil es zeigt, dass trotz aller integrativer Bemühungen und Versprechen eine Person wie Jakob Fuglsang offenbar nicht als vollwertiges Mitglied der Luxemburger Gesellschaft gesehen wird. Allein die Tatsache, dass er einen dänischen Pass besitzt, mindert das Interesse an seiner Leistung. Entlarvend deshalb, weil die Nation auch 2019 noch die primäre Kategorie ist, in der Menschen denken.

Wenn Bürger sich nur aufgrund ihrer Staatsangehörigkeit für ihren Nachbarn interessieren, dann ist die Vorstellung eines multinationalen Miteinanders in Luxemburg wohl bloß eine Schimäre.

* In einer ersten Version stand, dass Jakob Fuglsang noch in Luxemburg leben würde. Richtig ist, dass er seinen Wohnistz nach Monaco verlagert hat.

de Prolet
20. Juni 2019 - 14.27

@ Jek Hyde: jiddereen oder jiddwereen…...gläich !

pierre Wollscheid
18. Juni 2019 - 10.14

Die Luxemburgische Sportsjurnalisten könntem dem Jacob Fuglsang ja einmal ein Dankeschon zeigen und von selbst draufkommen eine Seite zu zeigen,anstatt dem H Thews eine Seite zu widmen die keiner Intressiert.

rowo
17. Juni 2019 - 19.50

Es gibt einen fundamentalen Unterschied zwischen beiden. Girardelli startete für Luxemburg weil er im Clinch mit dem österreichischen Skiverband lag. Ihm wurde effektiv die luxemburgische Nationalität auf dem Silbertablett angeboten. Fuglsang lebt schon seit Jahren im Grossherzogtum, schon bevor er Profi wurde. Er hat sich, als Däne, wie so viele seiner Landsleute, voll integriert, startet aber nach wie vor für sein Geburtsland. Mit Fuglsang kann man sich leicht identifizieren, mit Girardelli wohl kaum.

Jek Hyde
17. Juni 2019 - 16.42

Et muss ee schon Girardelli heeschen fir ouni Problem e lëtzebuergesche Pass ze kréien an an alle Medien gelueft an ernimmt ze gin. Am Sport ass et net wéi virum Gesetz wou jidverdreen (?) gléich ass.

Clemi
17. Juni 2019 - 14.02

Je suis d'avis dass J.Fuglsang wohl mal in Lux. gelebt hat, but now lives in Monaco for quite some time already. Dat zum Ufank vum Artikel, dee soss wuel alles richteg beschreift, mee trotzdem: de Sport ass e Spigelbild vun der Gesellschaft net nëmme vun däer Lëtzebuerger. Sou laang et Nationalstaate ginn wärt et weider "entlarvend" bleiwen dass "die Nation auch 2019 noch die primäre Kategorie ist, in der Menschen denken." Comme dit le bonmot "Sport ist die Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln"... Anyway: Stærk præstation Jacob!

trotinette josy
17. Juni 2019 - 13.53

Die Vorstellung eines multinationalen Miteinanders ist in der Tat eine Schimäre. Jakob Fuglsang ist nicht nur ein Klasserennfahrer, er besticht auch durch seine sympathische Ausstrahlung und seine Bescheidenheit. Er drückt sich nicht vor Interviews, die er sogar auf Luxemburgisch gibt. Im Gegensatz zu dem Bundesdeutschen Herrn Thews, langjähriger technischer Direktor unseres NOK, der unserer Sprache nie mächtig wurde.

Josy Miersch Junior
17. Juni 2019 - 11.36

Ein sehr guter Handwerker im Radsport ! Trainierte früher mit Andy und Fränk SCHLECK. War die letzten Jahre auf höchsten Niveau immer platziert. Gilt zur Zeit als einer oder der Favorit für die T.d.F. Ruhe und Bescheidenheit zeichnen den Wahlluxemburger aus !

Grober J-P.
17. Juni 2019 - 11.10

"Die Nation als Primäre Kategorie." Es gibt auch Menschen die noch ein bisschen anders denken. Jakob halte durch.