Im Konflikt mit dem Iran gibt es für die USA nichts zu gewinnen

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Zum Foto: Hassan Ruhani, Präsident des Iran, besucht im Januar 2015 das Kernkraftwerkes Buschehr. Foto: Mohammad Berno/Iranian President’s Office/AP/dpa –

Der Konflikt mit dem Iran, den US-Präsident Donald Trump unnötigerweise vom Zaun gebrochen hat, indem er das zuvor mühsam ausgehandelte Atomabkommen mit Teheran aufgekündigt hat, zeigt, wie schwach die EU-Europäer sind – trotz ihrer Union. Gegen die US-Wirtschaftssanktionen, die Washington gegen Teheran verhängt hat, haben sie kaum Gegenmittel. Oder sie wollen es nicht auf eine Konfrontation mit den USA ankommen lassen. Nicht wegen des Irans, auch wenn eigene europäische Sicherheitsinteressen von der Weiterführung des Atomabkommens betroffen sind. Denn im schlimmsten möglichen Szenario, in dem die Mullahs letztendlich doch einmal über die Bombe verfügen sollten, vertrauen die Europäer auf die Amerikaner, dass diese sie beschützen.

In diesem Spannungsfeld versuchen die EU-Staaten nach einer Lösung in dem zeitweise überwundenen, doch nun wieder offenen Konflikt zu suchen.

Dabei drängt die Zeit, denn den Iranern kommt vor allem das von den USA verhängte Embargo gegen iranisches Erdöl teuer zu stehen. Der mit dem Atomabkommen erwartete wirtschaftliche Aufschwung ist abgesagt, die Zukunftsperspektiven verschlechtern sich zunehmend. In einer solchen Situation ist es schwierig, Geduld und Besonnenheit von den Iranern einzufordern. Gewinnen werden die USA und Trump mit ihrem Vorgehen nichts. Verlieren werden aber die Menschen in der Region, denen Chancen verwehrt bleiben.