Franchises und Quotenfilme

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Dass Hollywood ein Innovationsproblem hat, ist keineswegs neu. Liest man sich jedoch durch die Liste der aktuellen Filme, die momentan im Kinepolis Kirchberg projiziert werden, kommt man nicht umhin, eine wahrlich akute Einfallslosigkeit zu diagnostizieren, die sich vor allem in der Wiederverwertung altbewährter Formeln äußert – von „Jurassic Park“ über die „Incredibles“, „Mamma Mia“, „Deadpool“, „Sicario“ bis hin zu „Star Wars“ merkt man sehr deutlich, dass sich hier kaum noch jemand traut, die Industrie aus ihrem komatösen Fortsetzungswahn zu wecken. Finanziell sichert man sich so natürlich ab – kreativ gesehen versickert die Traumschmiede aber immer mehr in einer handwerklichen Redundanz, die ihr auch wirtschaftlich irgendwann fatal werden könnte.

Denn allgemein gilt: Der Blockbuster leistet nie Pionierarbeit, hinkt dem Zeitgeist stets hinterher, um noch einige Krümel vom Trend mitzubekommen. Dass Filme wie „Get Out“ oder nun auch „Ocean’s 8“ nach der Einsicht produziert wurden, dass in Hollywood sowohl eine gendertechnische als auch eine ethnische Unterrepräsentierung zugunsten männlicher, weißer Schauspieler herrschte, ist einerseits lobenswert. Andererseits bleibt zu befürchten, dass, würden diese Themen aus der Aktualität verschwinden, Hollywood sich wieder auf seine konventionelle Fortsetzungswirtschaft fokussieren würde.