Ein Vorbild hört auf

Ein Vorbild hört auf
Muller 2017 in Wimbledon.

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Jenny Zeyen zu Gilles Mullers Karriereende.

Mit einer Fünf-Satz-Niederlage in der ersten Runde der US Open ging gestern die Ära Gilles Muller zu Ende. Nie zuvor war ein luxemburgischer Tennisspieler auf höchstem internationalem Level derart erfolgreich. In Luxemburg würde man als Kind ausgelacht, wenn man sage, dass man Profi werden wolle, weil hier einfach niemand an sich glaube. So erklärte Muller seine Situation in einem Interview mit der Spielervereinigung ATP.

Doch der 35-Jährige hat in seiner 17-jährigen Karriere eindrucksvoll bewiesen, was man auch als Spieler aus einer Nation, in der seine Sportart nicht unbedingt die größte Tradition hat, erreichen kann. Dabei hat sich Muller nie aufgegeben und sich auch aus Tiefschlägen wieder zurückgekämpft. So war es auch kein Zufall, dass er erst spät, im Alter von 33 Jahren, seinen ersten Titel auf der ATP-Tour gewinnen konnte.

Auf dem Zenit seiner Karriere bestritt er sein bestes Jahr auf der Profitour. Neben seinem ersten Turniersieg in Sydney im Januar 2017 folgte nur Monate später ein weiterer Erfolg im niederländischen ’s-Hertogenbosch. Kurz darauf bescherte er Luxemburg dann beim prestigeträchtigsten Grand-Slam-Turnier des Jahres in Wimbledon sein eigenes kleines Sommermärchen. In einer spektakulären Begegnung schaltete „Mulles“ im Achtelfinale die derzeitige Nummer eins der Welt, den Spanier Rafael Nadal, aus. Das ganze Land war plötzlich im Tennisfieber. Einer der ganz großen Sportler Luxemburgs ist gestern nun zurückgetreten, der ein Vorbild für gleich mehrere Generationen bleibt.