Ein Business

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1.750 LUF musste man 1995 berappen, um beim Jahrhundertkonzert in Luxemburg dabei zu sein. 60.000 Fans waren die rund 45 Euro nicht zu viel, um die Rolling Stones auf Kirchberg zu erleben.

Frontmann Mick Jagger feiert heute seinen 75. Geburtstag und wird sich vermutlich ausruhen, ging die 2018er-Tour der Stones doch erst vor gut zwei Wochen zu Ende. Die billigsten Eintrittskarten kosteten 150 bis 250 Euro, was genauso hart an der Schmerzgrenze liegt wie die 1.750 Franken von damals.

1995 jedoch gab es noch keine Rockhal, das Atelier steckte in den Kinderschuhen. Und so musste man als Musikliebhaber einfach dabei sein beim größten Konzert aller Zeiten in Luxemburg. Ob man jetzt etwas mit den Stones anfangen konnte oder nicht.

Heute ist das anders. Fast täglich wird hierzulande rock- und popmusikalisch etwas geboten. Die Stars geben sich in Luxemburg quasi die Klinke in die Hand, was dem Musikfan nur recht sein kann. Aber dadurch, dass die Künstler in Zeiten von Spotify, Goldesel und Co. gezwungen werden, mit Tourneen Geld zu verdienen, sind die Konzerte inflationär und vor allem auch austauschbar geworden. Oft wird nur noch der Stiefel heruntergespielt. Dabei macht doch gerade das Unberechenbare und Spontane den Reiz des Rock ’n’ Roll aus.

Dass Musik ein Business ist, wissen die Rolling Stones übrigens nicht erst seit 1995. Nach der Tour ist vor der Tour, auch mit 75.

Irma Unverzagt
26. Juli 2018 - 10.49

Danke für den Artikel und den Kommentar, Philip Michel! Eine schöne Erinnerung. Und später auf dem Rock-a-Field konnten wir ja dann auch noch weiter das Sitzen und Stehen und Tanzen im Matsch üben!