Dieselskandal, uns doch egal! Über ein verdrängtes Problem

Dieselskandal, uns doch egal! Über ein verdrängtes Problem

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Das beliebteste Festival in Luxemburg ist kein Literatur-, kein Theater- und kein Musikfestival. Das beliebteste Festival in Luxemburg ist das Autofestival. Jedes Jahr feiern die Händler Rekordzahlen. Der Auto-Konsum in Luxemburg ist beeindruckend. Allein im vergangenen Jahr sind rund 50.000 Neuwagen angemeldet worden. Umsatz: Etwa 1,3 Milliarden Euro. Kurz: Luxemburg ist ein Autoland.

Das weiß auch der grüne Minister François Bausch. Man kann Tram- und Eisenbahn ausbauen, neue Fahrradwege in Aussicht stellen oder auch die Kosten des öffentlichen Nahverkehrs vergemeinschaften. Aber den Luxemburgern darf man eines nicht wegnehmen: das Auto.

Die Politik will demnach nicht die Autobranche verärgern und den Dieselwähler schon gar nicht. Also gibt es weder Klagen gegen die millionenfache Manipulation noch ungeliebte Dieselverbote oder Steuererhöhungen. Das Problem wird lieber verdrängt, nach Brüssel outgesourct. Dort wird sich schon jemand darum kümmern – oder auch nicht. Nach dem Bonmot von Martin Schulz: Erfolge nationalisieren, Probleme europäisieren.

Dabei dürfen die Bürger eigentlich mehr von einer grünen Partei erwarten, die immerhin zum zweiten Mal im Amt ist. Denn die Dieseltechnologie ist nicht nur angezählt, sie ist letztlich gescheitert. Wer betrügen muss, um mitzuhalten, verfolgt ein nicht lebensfähiges Geschäftsmodell.

Mit klaren Verboten und Klagen würde die Politik auch die besten Anreize für Innovation schaffen. Das wäre zwar kurzfristig unpopulär – dafür aber ambitiös, nachhaltig und gerecht.

 

Der ignorierte Eklat – Warum die Luxemburger Regierung vor dem Dieselskandal die Augen verschließt

roger wohlfart
24. Dezember 2018 - 13.36

Bei der Zukunftsperspektive und den Zeiten die uns ins Haus stehen, kann man schon depressiv werden, wenn man es nicht schon ist. Es sei denn, man ist so naiv und glaubt den Politikersprüchen.

Grober J-P.
17. Dezember 2018 - 13.14

Hallo und guten Tag Frau Ministerin. Ich halte die Ungewissheit nicht mehr aus. Haben Sie mit dem Scheuer gesprochen? Dürfen wir nun umrüsten oder nicht? Mein Freund Ulli aus Frankfurt Niederrad wird mit seinem E4 Diesel wohl nicht mehr aus der Stadt heraus können es sei denn er heuert den Abschleppdienst bis zum Frankfurter Kreuz an. Freundin Wiebke aus Hamburg hat sich ein neues Wasserstoffauto zugelegt, kommt uns aber nicht besuchen da in Luxemburg noch keine Tankstellen sind, wir treffen uns bis auf weiteres bei Kaiser Wilhelm in Koblenz, Freund Markus aus München hat sich eine E-Karre zugelegt, kommt auch nicht mehr zu Besuch, fährt nur noch in der Stadt herum, eine Fahrt nach Luxemburg würde 3 Tage dauern sagt er und die Bahn sei auch nicht mehr zuverlässig und zu umständlich. Also was sagt Ihnen der Herr Scheuer, sie haben so begeistert auf den Fotos aus Katowice ausgeschaut, da muss doch was entschieden worden sein? Kriegen wir eventuell eine Wasserstofftanke nach Wasserbillig? ? Na und Freund Laurent aus Paris hat seinen R4 ausgeschlachtet und züchtet darin Tomaten und Champignons. Sonst verbringt er seine Zeit in der Metro um zur Arbeit zu gelangen, er wird langsam aber sicher depressiv.

Obèsix
16. Dezember 2018 - 9.43

Jaja. Die Deutschen haben sich in eine Sackgasse verrannt,und die wird jetzt achtspurig ausgebaut. Ich sehe schon die Reisewelle im Sommer von Norddeutschland oder Holland nach Südfrankreich in E-Autos. Und der Spaß an den Ladestationen.

Obèsix
16. Dezember 2018 - 9.39

GuyT. Ich dachte da eher an den Otto der im Wagen sitzt,gell!

roger wohlfart
15. Dezember 2018 - 18.53

Begreift denn niemand, dass man uns ganz einfach das E-Auto aufzwingen will, mit dem man, mit einer Aufladung , mal von Luxemburg-Stadt bis Wiltz kommt und mit etwas Glück auch zurück ?

DanV
15. Dezember 2018 - 18.14

@ Rudolf Wieso ist der Gesetzgeber schuld, wenn die Industrie sich an Grenzwerten vorbeischummelt?

Grober J-P.
15. Dezember 2018 - 17.17

Mir haten een 1L Bensinner. den huet méi geschléckt wéi den aalen E5 Diesel 2L. Test mat enger Melittas Tuut um Auspuff gemach. Do war den Bensinner vill manner propper wéi den Diesel.

pir
15. Dezember 2018 - 16.36

Diesel-Bunkern as leider verbueden. Dat emweltfrëndlechsten sin déi butzeg 1L Bensinner ouni Schnickschnak, an zwar wann een se >20Joer fiirt. Mee wee well dat schons héiren, Politiker säckle gären 17% TVA op déck Autoen an...

Rudolf D.
15. Dezember 2018 - 12.06

Der Fehler liegt nicht bei der Autoindustrie, den Fehler hat der Gesetzgeber gemacht, wahrscheinlich in Brüssel unter Druck Deutschlands.

GuyT
15. Dezember 2018 - 11.23

@Obésix: Nein der Otto darf auf der Strasse bleiben denn der Otto-Motor ist ja ein Benziner

gudi
15. Dezember 2018 - 1.19

Es ist angesichts des ganzen Diesel-Skandalgeredes lobenswert, dass die luxemburgische Regierung hier nicht auf der allgemeinen Panikwelle schwimmen will, sondern ganz einfach auf die ohnehin schrittweise erfolgende Erneuerung des Auto-Fuhrparks setzt. In Zeiten ständig hochgekochter medialer Hypes tut das gut. Für einmal sammelt sogar Herr Bausch dafür bei mir Punkte - der Politiker, der sonst - Stichwort Radars - oft vorschnell gehandelt hat. Ob diese neue Besonnenheit auch damit zu tun hat, dass hier der Regierungspartner DP bremsend eingreift, ist nicht belegt, aber wahrscheinlich. Am Diesel hängt einfach zu viel Mobilität und Wirtschaftskraft. Und Letztere sollte nicht durch kleinkariertes Denken und Hauruck-Aktionen gefährdet werden. Bis der Antrieb der Zukunft, nämlich nachtankbarer Wasserstoff, der sofort in Strom für den Elektromotor umgewandelt wird, serienreif sein wird, ist m.E. ein Diesel neuesten Standards nach wie vor der effizienteste Verbrennungsantrieb: Kaum ein Motor ist sparsamer im Verbrauch, hat mehr Reichweite und ist langlebiger als der Selbstzünder. Und auch das kann man in der Summe als umweltfreundlich bezeichnen. Ich weiß nicht, welcher Kleingeist-Teufel jene Menschen reitet, die bei allem nach Verboten schreien. Und im Gegensatz zu Herrn Schock (von dem ich eigentlich exzellente Artikel gewohnt bin) glaube ich, dass der Diesel, wenn man ihm eine Chance gibt und die Hersteller zur Einhaltung vernünftig angesetzter Grenzwerte zwingt (wie in den USA schon der Fall), noch lange nicht tot ist.

Grober J-P.
14. Dezember 2018 - 23.49

Kann mir jemand sagen wie viele Umweltgifte für die Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien freigesetzt werden? Was kostet solch ein Paket für ein E-Auto? Ab 1.1. 2019 werde ich Diesel bunkern. Danach wird mit Diesel geheizt, gekocht, die Haut eingerieben und sogar gewaschen, Diesel reinigt besonders gut Teerflecken weg, T-Bone Steaks schmecken extra gut wenn auf Dieselfeuer gegrillt, werde die Carole und den François zum Grillfest einladen :-)

Obésix
14. Dezember 2018 - 21.16

Wie Herr Goebbels vor einigen Tagen im Forum erwähnte: Der Diesel ist,ausgehend von der Leistung und der Brennstoffverwertung nicht schmutziger als ein Benziner. Von dieser Feinstaubhysterie und dem VW-Schwindel mal abgesehen,würde alle Energie in saubere Dieselmotoren investiert könnten wir uns den Stress sparen bis der Wasserstoffmotor läuft. E-Autos sind für den Großstadtverkehr sicher geeignet,aber für Langstrecken eben nicht. Wenn ich von Luxemburg nach Köln fahren will und vor der Stadt mein Auto abstellen muss,dann bleibe ich besser daheim. Abgesehen davon,dass der Schwerlastverkehr,also alles ab 3,5 Tonnen,weiterhin mit Diesel und nicht mit Batterie betrieben wird,sehen wir worauf das ganze hinausführt. Der Otto von der Straße ist wieder der Buhmann.

Schullerpiir
14. Dezember 2018 - 17.19

Besonders die dicken Verschmutzer, Kreuzfahtschiffe oder Ferienflieger genannt! Über die Luftverschmutzung durch den "Findel" und seine Kunden spricht keiner!!! Weshalb? Ablassen von Kerosin, um das Landegewicht zu erreichen! Spricht man nicht.z

roger wohlfart
14. Dezember 2018 - 17.10

So einfach ist es !

Zuang
14. Dezember 2018 - 15.29

Alle Verbrennet aus den Städten verbannen und fertig. Andees geht‘s sowieso nicht.

GuyT
14. Dezember 2018 - 15.11

Warum jetzt auch die Dieselfahrzeuge pauschal abwerten wenn sich die Betrugssoftware nur in wenigen WV Modelle befindet? Wie ist die Faktenlage?

germain medlar
14. Dezember 2018 - 14.06

dennoch gibt es immer noch zu viele Stickoxide. Die neuen Motoren mögen perfomanter sein. Doch bis die jetzige Flotte ausgetauscht ist dauert es ja im Schnitt 6 Jahre. Es fahren immer noch zu viele schmutzige Autos rum. Und selbst wenn sie mal sauberer sind, stecken Sie im Stau oder emittieren immer noch zu viel weil der Trend zu immer schwereren Autos die Effizienz zunichtemacht.

mstvulux
14. Dezember 2018 - 12.19

So So die Dieseltechnologie ist also gescheitert? Bis jetzt haben die Wissenschaftler schon viele Probleme gelöst. Und eigentlich ist das NOx problem ja auch gelöst (sieheAdblue Technik bei neuen Dieseln und Lastwagen etz. Aber sie rufen ja nach Verboten weil die ja immer alle Probleme lösen?

DanV
14. Dezember 2018 - 11.32

Ich verstehe diese ganze Debatte nicht. Wieso ist jeder so erpicht darauf, Autofahrer zu bestrafen, weil Autobauer Mist gebaut haben? Statt Konstruktionsverboten und Nachrüstpflicht für die Konstrukteure gibt es Fahrverbote für die Autobesitzer. Ich habe selten eine solch verdrehte Sicht der Dinge erlebt, die auch noch von der Mehrheit der Presse befürwortet wird. Es wird endlich Zeit, die Konsumenten zu unterstützen und die Verursacher in die Pflicht zu nehmen! Strafen für vergangene Taten der Autobauer machen wenig Sinn, weil es , wie es scheint, keine eindeutige Gesetzeslage gibt oder die wirklich schuldigen Entscheider nicht gefunden werden sollen. Aber Lösungen für die verkauften Autos und strenge Auflagen mit schweren Strafen für Manager bei künftigen Verstößen wären die logische Konsequenz! Viele Konsumenten wollen Dieselautos - aber saubere! Es gibt noch keine Alternative. Denn Benziner stoßen mehr CO2 aus und verbrauchen mehr - und wer will schon Elektroautos, die die Laufzeit von Cattenom um weitere 100 Jahre verlängern?

Grober J-P.
14. Dezember 2018 - 10.20

Zu Hd. Von Madame Carole Dieschbourg. Liebe Frau Minister, Seit geraumer Zeit verfolge ich die Debatten über den Dieselskandal in Deutschland. Leider wird hier im Lande recht wenig darüber debattiert. Da ich weder Geld noch Lust habe meinen alten Diesel umzutauschen gegen eine Benzin CO2 Schleuder habe ich mich bei der Firma Twintec informiert. Die haben mir versichert, dass bei meinem alten E5-er Diesel eine Hardware von Nutzen sei und die NOX Reduktion über 80% garantiert werden könnte. Ich müsste nur eine hiesige Werkstatt finden welche den Umbau tätigen könnte und dann zusehen, dass der hiesige TÜV den Umbau auch genehmigen kann. Die Umrüstsatz kostet in etwa 1504 € für meine alten Diesel, die Kosten würde ich selbst übernehmen, finde bisher leider keine geeignete Werkstatt. Könnten Sie vielleicht behilflich sein? Danke im Voraus für Ihren Bescheid.