Die Selbstinszenierer

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Seit jeher hat das Internationale Olympische Komitee ein gespaltenes Verhältnis zur Politik. In der Olympischen Charta heißt es zwar, dass der Missbrauch des Sports durch Politik und Kommerz strengstens untersagt ist, jedoch scheint das selbst die olympischen Wächter nicht wirklich zu interessieren. Zum einen ist Olympia nichts anderes als eine große Geldmaschine, zum anderen versucht sich das IOC immer wieder gern auf dem politischen Parkett.

IOC-Präsident Thomas Bach hatte bei seinem Amtsantritt zwar erklärt, dass Sport und Politik nicht mehr zu trennen seien, doch scheint das nur dann der Fall zu sein, wenn es den Ringe-Orden gerade arrangiert. Dann wird darauf hingewiesen, dass der Sport inmitten der Gesellschaft stünde. Stehen allerdings etwas heiklere Themen an (z.B. Korruption), die sogar politische Konsequenzen bedeuten könnten, dann hat das IOC immer noch das Ass der Autonomie des Sports im Ärmel. Dieses Ass wird gespielt und die Probleme werden wieder familienintern gelöst oder unter den Teppich gekehrt.

Das IOC sieht sich vor allem dann als Teil der Politik, wenn es sich als Friedensstifter inszenieren kann, wie zurzeit in Korea. Marketingtechnisch lohnt es sich für das Internationale Olympische Komitee, sich zum Spielball der Politik zu machen, und nicht nur der Ringe-Orden weiß die Olympischen Winterspiele auszuschlachten, auch Kim Jong-un nutzt die sportliche Bühne für seine Propagandazwecke.
Viel wird von der olympischen Annäherung zwischen Nord- und Südkorea nicht übrig bleiben. Denn spätestens wenn es um das nordkoreanische Atomprogramm geht, wird auch das IOC nicht mehr vermitteln können. Der Sport kann zwar zur Völkerverständigung beitragen, politische Konflikte werden allerdings auf einer anderen Ebene gelöst.

U.Krebs
12. Februar 2018 - 13.25

Ist alles schon ganz richtig aber Olympia hat nur noch mit Kommerz zu tun. Ganz schlimm jedoch ist die Einflussnahme einzelner Nationen in die Akkreditierung von Sportlern. Man fragt sich wie weit diese Russophobie noch geht, wenn Sportler nicht eingeladen werden welche sich nichts zu schulden kommen lassen hatten (zB Shipulin oder Aan ). Was noch dazu kommt ist diese Arroganz in der Berichterstattung speziell im deutschen Fernsehen durch Seppelt&co über Russland. Dies wäre schon ein Grund die Berichterstattung zu boykottieren und die Übertragungen nicht zu verfolgen. Da wird ein Despot aus Nordkorea hofiert und keiner weiß ob die Sportlerinnen aus diesem Land nicht als Dopingbomben unterwegs sind. Vergessen wird auch immer gerne wie oft Armstrong bei der Tour d‘ Franc gedopt war oder Deutschland in Sotschi gedopt war. Man kann nur hoffen dass die welche immer wieder in ihrer Einseitigkeit verharren in der Versenkung verschwinden.