Der Fall Caster Semenya zeigt, im Sport darf Diskriminierung nicht die Lösung sein

Der Fall Caster Semenya zeigt, im Sport darf Diskriminierung nicht die Lösung sein

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Es ist ohne Zweifel einer der komplexesten Fälle, mit denen sich der Internationale Sportgerichtshof (CAS) in letzter Zeit befassen musste: Darf die südafrikanische Leichtathletin Caster Semenya trotz ihres natürlich hohen Testosteronspiegels an Frauenwettbewerben teilnehmen? Laut CAS müssen Athletinnen mit „Differences of Sexual Development“ (DSD) wie Hyperandrogenämie ihren Testosteronspiegel erst senken, bevor sie an Wettkämpfen teilnehmen dürfen.

Es sei eine „notwendige Diskriminierung“, so die CAS-Richter. Damit legt der Internationale Leichtathletikverband in Zukunft fest, wann eine Frau eine Frau ist, wie die Süddeutsche Zeitung schreibt. Es geht beim Fall Semenya nicht bloß um eine sportrechtliche Angelegenheit, sondern um eine Menschrechtsfrage. Ist es richtig, Menschen aufgrund ihrer körperlichen Voraussetzungen zu diskriminieren? Zumal Chancengleichheit im Sport ein sehr schwammiger Begriff ist. Nicht jeder Mensch kann Hochleistungssportler werden.

Dafür braucht es ohnehin außergewöhnliche körperliche Voraussetzungen. Ein Zwei-Meter-Mann hat es als Basketballer leichter als einer von 1,50 m Körpergröße. Im Kunstturnen wäre es wieder eine andere Angelegenheit. Ein anderes Beispiel ist der finnische Skilangläufer Eero Mäntyranta. Er wurde des Dopings beschuldigt, doch Jahre später stellte sich heraus, dass eine Genmutation für die hohe Zahl an roten Blutkörperchen verantwortlich war. Sollte er deshalb von den Wettkämpfen ausgeschlossen werden? Ab wann sind natürliche körperliche Merkmale ein Regelverstoß?

Der Fall Semenya ist nach dem CAS-Urteil noch lange nicht abgeschlossen. Eine einfache Lösung gibt es nicht und aus einer Diskriminierung darf sie nicht bestehen.

GuyT
4. Mai 2019 - 16.29

Der Kommentar betrachtet nicht die andere Seite der Medaille: keine auch noch so talentierte und trainingswütig Frau die eine "Standardbiologie" hat hat seine Chance gegen eine solche biologischen Ausnahmen. Wäre das gerecht? Zudem hinkt der Basketballvergleich: ein Basketballspieler mit Standardgröße (also bei den heutigen Jugendlichen eher 1m85) hat sehr wohl eine Chance, denn mit steigender Körpergröße gehen auch gravierende Nachteil ein: Koordinationsproblemen, Verletzungsanfälligkeit, fehlende Wendigkeit,... Im Gegensatz dazu bringt die biologische Anamolie nur sportliche Vorteile beim angeführtes Fall.

Jacques Zeyen
2. Mai 2019 - 11.35

Bei den Männern starten lassen. " ..und als Zeichen der Emanzipation,beginnt bei ihr der Bartwuchs schon" (R.Mey) Und wieder hinkt die Kontrolle hinterher. Man sollte die Athleten vor den Spielen untersuchen,dann ist die Enttäuschung nachher nicht so groß und die Zuschauer fühlen sich nicht betrogen.