Befürchtungen traten nicht ein

Befürchtungen traten nicht ein
(Pierre Matge)

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Im März 2009 bekam Luxemburg ein Euthanasie-Gesetz. Im Vorfeld gab es eine heftige, religiös beeinflusste gesellschaftliche Diskussion.

Katholische Kreise, die sich teils hinter vorgeschobenem Humanismus versteckten, teils offen auf das biblische Gebot „Du sollst nicht töten“ verwiesen, führten einen langen und intensiven Kampf gegen das, was für wahre Humanisten zum Selbstbestimmungsrecht des Einzelnen gehört.

rschneider@tageblatt.lu

Die Argumente der Gegner ließen befürchten, nach Freigabe des begleiteten Suizids pilgere halb Europa nach Luxemburg, um hier zu sterben. Suizid-Tourismus wurde angekündigt, falsche und nicht mehr rückgängig zu machende Entscheidungen wurden ins Feld geführt.

Die Selbstverständlichkeit, dass erwachsene Menschen das Recht haben, den Freitod zu wählen, wenn sie dies nach reiflicher Überlegung denn wollen, setzte sich schließlich im Parlament durch. Die prognostizierten katastrophalen Zustände blieben aus. In den ersten Jahren beanspruchten nur eine Handvoll Patienten ihr nunmehr gesetzlich verbrieftes Recht und nutzten die Möglichkeit, ihrem Leiden selbstbestimmt und mit medizinischer Unterstützung ein Ende zu setzen.

In den Jahren 2013 und 2014 waren es insgesamt 15 Menschen, die den unterstützten Freitod wählten. Missbrauch geschah nicht, wie die begleitende Kommission feststellte …

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