Amerikas traurige Routine

Amerikas traurige Routine

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Es ist eine traurige amerikanische Routine. Vor Absperrbändern der Polizei stehen Reporterteams und versuchen, das Unbegreifliche zu erklären. Erst sind alle entrüstet. Später werden die Waffengesetze doch nicht geändert. Daran wird auch das Massaker von Las Vegas nichts ändern. Vor allem nicht unter einem US-Präsidenten, der selber ein großer Fan der amerikanischen Waffenlobby NRA ist. That’s America, dort rauchen die Colts.

Die USA sind das Land, das bei weitem am meisten Schusswaffen pro Einwohner zählt (mehr als eine pro erwachsenen Amerikaner). Auf Platz zwei folgt in dem UN-Ranking der kriegsgeschundene Jemen, allerdings mit gebührendem Abstand. In keinem Land der Welt, das sich nicht gerade im Krieg befindet, gibt es so viel Waffengewalt und so viele Morde wie in den USA.

Das ist den Amerikanern (und auch der sonstigen Welt und damit auch uns) meist egal. Deswegen egal, da die meisten Opfer durch Waffengewalt Schwarze, Latinos oder arme Weiße sind (wie die Täter auch).

Nicht Amokläufe oder Terrorangriffe fordern die meisten Opfer, sondern die alltägliche Kriminalität und Gewalt. Statistiken belegen klar, dass je mehr Waffen es in einem Bundesstaat gibt, desto mehr Menschen auch durch Schusswaffengebrauch ums Leben kommen. In Amerika wird trotzdem alles bleiben, wie es ist. Die Armen sollen sich ruhig weiter gegenseitig über den Haufen schießen. Und wenn es doch wieder zu einem Mass Shooting kommt, läuft die Routine an: Dann werden Absperrbänder der Polizei gefilmt, dann wird versucht, das Unbegreifliche zu erklären. Danach passiert nichts. Auch das ist Teil der Routine.

Developper
3. Oktober 2017 - 20.13

An Europa massakréieren Islamisten Leit mat Camionen an illegale Waffen, wéi am Bataclan. Zu Marseille stécht en Islamist 2 Fraen néier, dee kuerz virdru verhaft an nees lafe gelooss ginn ass a sech illegal am Land ophält. Dat ass dach verréckt! An elo wëll der an den USA méi streng Waffegesetzer, obwuel déi Waffen, déi bei der Dod benotzt gi sinn illegal waren? Tickt et nach richteg? Ech mengen ech gesi lues wéi den Hues bei dëser Story leeft: Anscheinend ware méi wéi ee Schütze an deem Hotel präsent an et sinn och Schëss aus dem 4./5. Stack gefall. Firwat soll 1 Attentäter esou e grousse Stock u Waffe bunkeren? Den IS huet sech zu der Attack bekannt, e Fait dee komescherweis vun de Medien erofgespillt wann net elo scho ganz verschwiige gëtt. Kann et net esou gewiecht sinn, dass et a Wirklechkeet dach en islamistescht Attentat war an zwar vu ganz aneren Täter? Fir dass d'Situatioun mat de Muslimen net eskaléieret, kréie mer dann de Paddlock präsentéiert, deem nach séier ugedicht gëtt, e wär virun 30 Joer zum Islam konvertéiert. Dobäi gëtt den Narrativ an eng ganz aner Richtung gedréit an zwar déi politesch opportun al Leier vum béise Wäissen an dem "gun ban". An déi wirklech Attentäter kréie mer ni präsentéiert.

L.Marx
3. Oktober 2017 - 15.04

Es ist leider zu befürchten, dass Mephisto Recht hat. Allein in strengeres Waffengesetz greift aber zu kurz. Was den Amerikanern fehlt ist das Vertrauen in Polizei und Justiz - wobei das teilweise leider berechtigt sein kann - und eine richtige Sozialisierung. Dass viele Waffen in privater Hand nicht automatisch zu mehr Toten und Verletzten durch Schusswaffen führen zeigt ein Blick auf die Plätze 3 und 4 der Rankings. Knapp hinter dem Jemen kommen mit einer Schusswaffe auf jeden zweiten Einwohner die Schweiz und Finnland. Länder die nun sicherlich wegen übertriebene Waffengewalt bekannt sind. Die meisten Toten durch Waffengewalt in der Schweiz sind die Besitzer (Suizid!). Und das in einem Land, das eine der liberalsten Gesetzgebungen über Sterbehilfe hat.

Mephisto
3. Oktober 2017 - 9.42

Nach Las Vegas werden die Waffenverkäufe zunehmen, die Macht der NRA wird expandieren und dann wartet man auf das nächste Massaker.Dass es kommen wird liegt in der Natur der Sache. Die US ( Republikaner ) sind unbelehrbar, uneinsichtig, total beratungsresistent.