Goldman auf den Leim gegangen

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Es ist nur konsequent, wenn eine linksorientierte Partei sich aus einer neoliberal handelnden Koalition ausklinkt. So geschehen am Donnerstag in Dänemark.

Dass die dänischen Sozialisten das bestehende Regierungsbündnis von Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmidt wegen eines nicht hinnehmbaren Deals verlassen haben, ist lobenswert. Der Verkauf von Anteilen des staatlichen Energiekonzerns Dong an die umstrittene amerikanische Investmentbank Goldman Sachs gleicht nämlich einer Bankrotterklärung.

Hintergrund des Verkaufs der Anteile ist wie so oft die Kostenreduktion. Dabei wird häufig die Einflussnahme durch Investoren unterschätzt. Gerade der Name Goldman Sachs sollte bei Politikern die Alarmglocken schrillen lassen. So lässt sich die Investmentbank nicht vom öffentlichen Protest irritieren. Die Arroganz kennt keine Grenzen: Man wolle sich „aus Prinzip“ nicht zur politischen Situation in Dänemark äußern. Wieso sollten die „Banksters“ auch? Sie ziehen ohnehin die Fäden im Hintergrund, fernab von jeglicher öffentlicher oder politischer Kontrolle. Umso mehr irritiert es, dass sich nicht nur dänische Politiker, sondern Würdenträger rund um den Globus von der Finanzwelt und anderen Interessengruppen vor sich hertreiben lassen. Offenbar kann, nein, will niemand so recht die Lehren aus der Finanzkrise ziehen.