Eine Frage des Glaubens? (Teil 2)

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In diesem Sinne visiert ist ebenfalls die berühmte Gretchenfrage, die aus dem gleichen Werk Goethes hervorgeht. Die bestens bekannte „Gretchenfrage“ aus dem Drama „Faust I“ von Johann Wolfgang von Goethe, erschienen im Jahr 1808 in Stuttgart/Tübingen, spielt in der Szene „Marthens Garten“ und handelt von der Frage Margaretes nach der Religionszugehörigkeit Fausts. Margarete, auch Gretchen genannt, ist ein junges Mädchen im Alter von ungefähr 14 Jahren, das von dem älteren Wissenschaftler Faust umworben wird.

Nachdem diese sich in der Szene „Gartenhäuschen“ geküsst haben, stellt Margarete Faust die Frage nach der Religion mit den Worten: „Nun sag, wie hast du’s mit der Religion. Du bist ein herzlich guter Mann, allein ich glaub, du hältst nicht viel davon.“ Faust weicht trotz Gretchens Nachfragen aus und diese gibt schließlich das Hinterfragen auf, da sie sich sicher ist, dass Faust kein Christentum habe, Zitat: „Denn du hast kein Christentum.“

Goethe lässt zwei unterschiedliche Figuren miteinander diskutieren: Zum einen das sehr religiöse Mädchen aus einfachen traditionsbestimmten Verhältnissen, das den Glauben an Gott in den Mittelpunkt stellt, und zum anderen der gelehrte Faust, der argumentiert, er könne genauso leben wie Margarete, auch ohne ihren Glauben an Gott. Dadurch stellt Goethe die zwei Gesellschaften seiner Zeit dar, die streng Gläubigen und die aufklärerischen Wissenschaftler. Eine Frage des Glaubens, sehr wohl …

Wer kennt die folgenden Töne nicht, die (abschreckend) so oder so ähnlich lauten und uns im – glücklicherweise und endlich in öffentlichen Schulklassen abgeschafften – Religionsunterricht zugemutet wurden: „An folgendem Merkmal könnt ihr erkennen, ob es sich um den Geist Gottes handelt: Wer bekennt, dass Jesus Christus ein Mensch von Fleisch und Blut wurde, hat den Geist Gottes. Wer das leugnet, aus dem redet nicht der Geist Gottes, sondern der Geist des Antichrist. Ihr habt gehört, dass er in die Welt kommen soll, und er ist schon da.“ (1. Johannes 4, 2-3) Jesus Christus, der „Sohn Gottes“, der „als Mensch zu uns gekommen ist, um uns die Augen zu öffnen, um so zu erkennen, wer wirklich Gott ist“. Und das ist ein Glaubenssatz der christlichen Kirchen. Kein weiterer Kommentar.

Irrsinn offizieller Religionen

Und wie weit nicht nur der Irrsinn der „offiziellen“ Religionen gehen kann, beweisen natürlich gewisse Sekten, die sich selbst als die „besseren Christen“ sehen wie beispielsweise die Sekte der Zeugen Jehovas, die sich ihre Glaubensfrage in sehr klaren Vorgaben auf ihre Art des gepflegten Irrsinns mit allen Konsequenzen für ihre Mitglieder gegeben haben. Doch dazu keine weiteren Kommentare.

Der glaubensresistente Zeitgenosse versetze sich in die Lage eines naiven, christgläubigen Kirchengängers, der seine aus tiefer innerer Überzeugung heraus, für sich selbst positiv beantwortete „Frage des Glaubens“ mit den entsprechenden Konsequenzen tatsächlich noch ernst nimmt und sein Leben nach christlichen Vorgaben anständig und bescheiden, von Hoffnung geprägt, leben und gestalten will. Menschen, denen absoluter Respekt gilt, das sei betont!

Gläubig überzeugt lebende Christen, hierzulande vorwiegend Katholiken, die dieses Trauerspiel in mehreren Akten einer pur materiellen, öffentlich ausgetragenen Auseinandersetzung gegen ihren Willen und gegen ihre religiösen Überzeugungen garantiert „not amused“ verfolgen müssen. Die Frage sei erlaubt: Wie fühlen sie sich? Bedauerlich nur, dass man von ihnen wenig bis gar nichts zu diesem Thema hört … Wohl weil man eben gemäß christlicher Erziehung gefälligst den Mund zu halten hat?

Vielleicht empfinden sie diese bittere Realshow des internen Kirchenkampfs, um die zukünftige Verteilung von Geld und Gütern im Sinne des portugiesischen Schriftstellers Fernando Pessoa, des vielzitierten, bedeutendsten modernen Dichters seines Landes, der von 1888 bis 1935 lebte:

„Wenn das Herz denken könnte, stünde es still.“ Dem würde der eine oder die andere Gläubige bestimmt zustimmen … Die interne Auseinandersetzung Bistum gegen Kirchenfabriken: garantiert keine Frage des Glaubens!

Frank Bertemes

Jacques Zeyen ( Ardèche )
15. September 2017 - 18.03

Ganz einfach Lucas. Déi dräi Buchreliounen huelen séch géigesäiteg net vill. Se huldegen engem Gespenst an se klappen ouni matt der Wimper ze zucken op alles wat anerer Meenung ass. D'Judden woeren déi éischt an der Reih,a well si séch viir dat " auserwählte Vollek " halen, an déi aner souwisou an d'Hell kommen, héiert een vun deenen net souvill wéi z.B. vun den Sprengstoffexperten aus dem friedfertegen Islam. D'Reliounen sinn méi geféierlech wéi Fëmmen an dofir sollten se och an der Ëffentlechkeet verbuede ginn. Si sinn reng Privatsaach.

Lucas
13. September 2017 - 18.16

Logesch wier et elo, den Islam, mat därselwechter Penetranz, och ënner d'Loupe ze huelen. Soss kéint nach den Androck entstoen, bei deene wier alles besser.

Jacques Zeyen ( Ardèche )
12. September 2017 - 9.11

Man kennt den Satz:"Die Seele aus dem Feuer springt,wenn die Münze im Beutel klingt." Der Klingelbeutel ist das wichtigste Requisit in der(armen) Kirche. Und das Vermögen der armen Geister welche sich den Weg zum Himmel erkaufen wollten ( eine Art moderner Ablasshandel ) wird sicher immens sein. Aber davon kommt nichts an Gottes Tageslicht. Als Atheist protestiere ich dagegen,dass meine Steuerbeiträge für Gotteshäuser und Priestergehälter ausgegeben werden. Respekt?- Niemals. Bestenfalls Akzeptanz von meiner Seite für Anhänger dieses Gütigen.