EU muss dringend helfen

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Halbe Ration für 1,4 Mio. Iraker

Die Meldung ging am gestrigen Freitag unter, zu sehr ist die Welt noch mit den Trump’schen Allüren beschäftigt. Dennoch könnte sich nach der gestrigen Ankündigung des Welternährungsprogramms, aus Geldmangel die Lebensmittelrationen für mehr als 1,4 Millionen Flüchtlinge im Irak zu halbieren, das wiederholen, was sich im Sommer 2015 zwischen dem Vorderen Orient und Europa zugetragen hat.

Guy Kemp gkemp@tageblatt.lu

Bereits damals hatten sich Hunderttausende Flüchtlinge auf den Weg nach Europa gemacht, als der UNO das Geld ausging, um die Menschen in den Flüchtlingslagern halbwegs anständig durchzufüttern. Das war im Frühjahr 2015. Und im Sommer standen die ersten vor den Toren Europas, denen rund eine Million folgen sollten. Es mag vielleicht sein, dass die meisten betroffenen Iraker, in der Hoffnung, das vom IS gehaltene Mossul werde bald fallen, in den Lagern ausharren und auf absehbar bessere Zeiten setzen. Sollte sich dies aber hinziehen und die Teller leer bleiben, könnte es auch sie über die Türkei Richtung Europa ziehen, wo schon Zehntausende von ihnen angekommen sind.

Es sollte dann aber bloß niemand in den EU-Staaten überrascht sein: Denn wenn wir nicht dafür sorgen, dass diese Menschen wenigstens in ausreichendem Maße das bekommen, was man zum Leben braucht, dürfen wir uns nicht wundern, wenn sie – zu Recht – zu uns kommen, um das Nötigste einzufordern.