Vernunft im Autofestival: Der Funke will nicht so recht überspringen

Vernunft im Autofestival: Der Funke will nicht so recht überspringen

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Am 14. Februar ist Valentinstag. Und wie in jedem Jahr wird rund zwei Wochen vor dem Fest der Liebe das Fest der Liebe zum Automobil gefeiert. So ist es in Luxemburg Tradition. Das Autofestival hat auf die Verkaufszahlen der Autohändler die gleichen Auswirkungen wie Weihnachten auf den Umsatz der Spielwarenhändler oder der Valentinstag auf den Gewinn der Floristen. Verbraucher in festlicher Stimmung sind ein Segen für den Kommerz.

Die neuesten Automodelle, verbunden mit der Hoffnung auf satte Rabatte, verführen in jedem Jahr Tausende Festivalbesucher zu einer Unterschrift unter einem Kaufvertrag für ein neues vierrädriges Gefährt. Es scheint so, als ob die Vernunft Pause hätte, wenn die Entscheidung über die Antriebsart fällt. Denn die edlen Vorsätze, die viele Kaufinteressierte eigentlich haben, spielen dann keine Rolle mehr.

In einer TNS-Ilres-Umfrage aus dem Jahr 2017 wurden 524 Personen (99 Prozent besaßen damals einen Führerschein) gefragt, ob sie bereit wären, ihr aktuelles Auto gegen einen Elektrowagen einzutauschen. Von den 524 Teilnehmern bejahten 58 Prozent, also 304 Personen, die Frage. „Mehrheit der Luxemburger sagt ‚Ja‘ zum Elektroauto“, titelte damals L’essentiel.

Ein Autofestival später liegen die Zulassungszahlen für das Jahr 2018 vor. Im Rekordjahr 2018 wurden insgesamt 52.811 Autos neu zugelassen, doch nur 430 davon waren reine E-Autos. Diese 430 Elektroautos stellen weniger als ein Prozent der Pkw-Neuanmeldungen des Jahres 2018 dar. Zwischen der Realität und dem Umfrageergebnis liegen also Welten.

Wenn man davon ausgeht, dass das Umfrageergebnis die Wirklichkeit abbildet und von den 524 Teilnehmern in der Tat 58 Prozent ihr damaliges Auto gegen ein Elektromodell eingetauscht haben, dann würde dies bedeuten, dass die Umfragemacher für die Verbreitung der Elektromobilität mehr getan hätten als die staatlichen Kaufprämien, die Werbekampagnen der Hersteller und der Stromanbieter sowie der Bau von 800 Aufladestationen zusammen.

Viel wahrscheinlicher ist aber, dass bei vielen der Wunsch nach einem Elektrowagen zwar besteht, es aber nie zu einer Unterschrift unter einem Kaufvertrag kommen wird. Nicht jeder, der die Elektromobilität unterstützt, ist so von der Sache überzeugt, dass er sich auch selbst ein E-Auto zulegt. Die meisten Elektro-Jünger tanken Benzin und Diesel.

Seit nun schon einigen Jahren wird die Elektromobilität als die Lösung aller Mobilitätsprobleme angepriesen. Genauso lange heißt es: „Bald werden die Batterien billiger und haben mehr Kapazität.“ Vielleicht spielt die Vernunft bei der Kaufentscheidung dann doch eine wichtige Rolle. Denn es wäre nicht vernünftig, sich heute schon ein Batterie-Auto anzuschaffen, wenn doch die Preise in ein paar Jahren fallen werden und mit einer vollen Batterie deutlich mehr Reichweite erzielt werden kann.

Heute taugen E-Autos höchstens als grünes Statussymbol. Der Tesla in der Garage zeugt – auch wenn er so viel PS wie ein Ferrari hat und doppelt so viel Drehmoment wie ein Leopard-2-Panzer – immer auch vom Umweltbewusstsein des Besitzers. Für alle anderen bleibt der Verbrennungsmotor immer noch die vernünftigste Wahl.

René Charles
30. Januar 2019 - 11.52

Die einzige bis jetzt brauchbare E-Lösung besteht in einem "Selbst-Auflader" : Benzinmotor und 1 Elektromotor an der Vorder, sogar auch an der Hinterachse. Die Batterie wird geladen wenn die Elektronik es dem Motor befiehlt, oder beim Bremsen, Verlangsamen, Bergabfahren. Auch beim langen Bergauffahren wird streckenweise die Batterie immer wieder aufgeladen. Bei einem 2,5 Liter Benziner, 5 Sitzer, beträgt der Durschschnittsverbrauch Luxemburg-Valencia knapp 7 Liter /100 kmh. (Trotz der schweren Spezial-Batterie)-( Garantie 100 000km).Einfach mal eintippen und sich ein Beispiel ansehen: nx300h. --- Keen a menger Famill schafft an der Autobranche. ---

J.C.KEMP
26. Januar 2019 - 17.54

Schnellladung ist auch nicht das Gelbe vom Ei. Schnellladung lässt den Akku schneller altern. Akkus werden durch den hohenStrom sehr heiss, das merken Sie bereits bei Ihrem Handy, was die Chemie des Akkus belastet. Je geringer der Ladestrom, desto länger die Lebensdauer. Schnelllader fördern das Geschäft der Hersteller.

J.C.KEMP
26. Januar 2019 - 17.43

Der Fehler: 24°, was meinen Sie, was das am Akku lutscht! Meine AC steht im WInter bei 19° und im Sommer bei 22-23° (im Diesel)

DanV
26. Januar 2019 - 4.22

"Vernunft im Autofestival: Der Funke will nicht so recht überspringen" ? Und dieser Titel zum Thema "Elektro-Auto"? Elektro-Autos sind nicht vernünftig. Sie sind seit vielen Jahren höchstens zu Repräsentationszwecken geeignet, aber alltagstauglich sind sie immer noch nicht. Man kann aus vielen vernünftigen Gründen und mit gutem Gewissen zweifeln, dass es jemals vernünftig sein wird, eins zu kaufen - sogar (oder gerade) aus ökologischer Sicht.

Grober J-P.
25. Januar 2019 - 10.37

A propos Reichweite: Haben Test gemacht. Esch - Luxemburg Hauptbahnhof und zurück. Außentemperatur 2 Grad. Reichweite 200 km beim Start, dichter Verkehr, teilweise Stau. Heizung auf hohe Leistung 24 Grad, Licht, Musik dazu. Reichweite nach dem Test 140,9 km. Tatsächliche Strecke 36 km. Was habe ich falsch gemacht??

Men
25. Januar 2019 - 8.03

Jo, bei eisem riesegen Land geet déi Reichweite bei Waitem net duer.

Rudolf Diesel a. D.
24. Januar 2019 - 19.24

Richteg Jemp, und die angegebene Reichweite der Hersteller ist genau so ein Anschiss an den Verbraucher wie die Diesel Abgaswete. Und, hat sich schon ein grüner beschwert? Letztes Jahr auf dem Weg nach Italien bei einer Pause in Bolzano. Ein E-Smart blockiert die Ladestation, kein Fahrer weit und breit und dahinter zwei Holländer mit ihren E Autos die sich Lautstarck ärgern. Schade das ich die Szene nicht gefilmt habe.

Rudolf Diesel a. D.
24. Januar 2019 - 12.48

Mich würde och interessieren wieviel von den 430 zugelassenen Eektro Autos von Privat Leuten gekauft wurden?

Jemp
24. Januar 2019 - 12.27

Das Hauptproblem bei Batterieautos ist nicht mal die Reichweite, sondern die Ladezeit. Es würde kaum jemanden stören, wenn die Reichweite nur 400 km betragen würde und man den Akku dann in 10 Minuten nachladen könnte. Aber das ist technisch unmöglich, da die Ladestromstärke astronomisch hoch sein müsste. Viel mehr als 30 Ampere sind aber kaum möglich, da die Kabel dann zu dick werden. Batterieautos werden sich deshalb wohl nie durchsetzen können, außer eben für diejenigen, die nie mehr als 100 km pro Tag zurücklegen müssen und die ganze Nacht nachladen können. (Vielleicht 10% der Nutzer) Im Übrigen sind die Reichweiten, die die Hersteller angeben, recht phantasievoll, genauso wie die niedrigen Benzinverbrauchswerte, die bei Benzinautos angegeben werden. Es gibt bis jetzt kein Elektroauto, mit dem man bei normaler Fahrweise im Winter von Esch ins Ösling und zurück fahren könnte. Und spätestens nach 3 Jahren ist die Batterie quasi unbrauchbar und muss ersetzt werden. Sie ist aber das teuerste Teil am Batterieauto. An diesen Tatsachen kann auch die eifrigste und teuerste Propaganda nichts ändern.

Grober J-P.
24. Januar 2019 - 11.15

E-Autos fahren ist ein besonderes Erlebnis. Habe zweimal testen dürfen. Freund Bernd aus Trier hat mir sein Tesla anvertraut, leider war ich so begeistert, beim Fahren wie weggetreten, dass ich nicht aufgepasst habe. Man hat hat mich aus der tiefsten Eifel abschleppen müssen.