To take a knee

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„Du Penner“ („U Bum“) hat der amerikanische Basketballstar LeBron James am Samstag seinen Staatspräsidenten Donald Trump betitelt, nachdem dieser am vergangenen Freitag mit einem seiner sattsam bekannten Ausfälle politisch engagierte Profisportler attackiert hatte.

Denn immer mehr US-Profisportler protestieren gegen die – nur allzu oft tödliche – Polizeigewalt, der mit schockierender Regelmäßigkeit unschuldige Schwarze zum Opfer fallen.

Sie tun dies, indem sie beim Abspielen der Nationalhymne – welches in den USA vor Beginn von Sportereignissen üblich ist – nicht stramm stehen – so wie sich das für einen braven Patrioten gehört –, sondern vielmehr auf ein Knie sinken: „To take a knee“, wie das auf Amerikanisch heißt.

Wie es einer dieser Sportler ausdrückte: „Es darf nicht sein, dass mein Onkel wegen eines defekten Schlusslichtes von den Cops angehalten wird und dann erschossen wird, einfach weil diese ihn, allein wegen seiner schwarzen Hautfarbe, als potenziellen Gewalttäter verdächtigen.“

Schwarze Athleten stellen (außer im Eishockey) das Rückgrat des US-Profisports, und es ist ausdrücklich zu begrüßen, dass diese Menschen, die über die „Rassen“-Grenzen hinaus eine große Popularität und Vorbildfunktion genießen, nun in aller Öffentlichkeit gegen den grassierenden Rassismus auftreten.

Der oberste Rassistenfreund sitzt derzeit im Weißen Haus. Er ließ einmal mehr seiner krankhaften Aggressivität freien Lauf, indem er die Teambesitzer aufforderte, unbotmäßige Spieler zu feuern, und die Sportfans dazu aufrief, jene Mannschaften zu boykottieren, deren Spieler sich mit den Opfern der Rassendiskriminierung solidarisieren, indem sie die schwülstige Anbetung von Fahne und Hymne verweigern. Derselbe Präsident, der sich lieber die Zunge abbeißen würde als Rassisten und Nazis unzweideutig zu verurteilen, attackierte mit scharfen Worten jene Athleten, die rassistische Gewalt nicht mehr „lying down“ hinnehmen wollen.

Das „take a knee“ ist übrigens eine Tradition, die bereits von niemand Geringerem als Dr. Martin Luther King gepflegt wurde. Und protestierende Sportler sind den Amerikanern auch nicht gerade unbekannt: Bereits bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko machten Tommie Smith und John Carlos die Weltöffentlichkeit mit ihrer Black-Power-Faust auf die anhaltende Benachteiligung der Schwarzen in God’s own Country™ aufmerksam.

Wie es aussieht, scheint Trumps neueste Provokation aber mächtig nach hinten loszugehen, weil die Fans gar nicht dran denken, ihren Teams wegen des verdorbenen Greises aus Washington von der Fahne zu gehen. Sogar die schwerreichen Besitzer zweier NFL-Mannschaften schlossen sich schon den Protesten an.

Zwar wird Orangeskins Skalp am Ende wohl doch nicht den Redskins in die Hände fallen, aber durch die Aktion der mutigen Athleten verstehen eine Menge von US-Bürgern endlich, dass ein „Bum“ im Weißen Haus wirklich keine gute Idee ist.

Marius
27. September 2017 - 21.17

Student, probieren sie doch mal eine Tafel Panzerschokolade, die soll Wunder wirken.

Jacques Zeyen ( Ardèche )
27. September 2017 - 21.10

"Don the Con" steigert sich jeden Tag mit tölpelhaften Auftritten und Kommentaren. Beachtliche Leistung aber leider brandgefährlich. Es ist nicht verboten doof zu sein,aber dabei sollte man nicht Präsident der USA werden. Bravo LeBron. Stupid White Men.

Fruppsi
27. September 2017 - 19.37

Ja wir wissen es. Viele aber anscheinend nicht.

KTG
27. September 2017 - 17.54

Und wozu? Wir wissen doch, in welchem Land wir leben, oder hat "Fruppsi" das etwa vergessen?

Francis Wagner
27. September 2017 - 15.44

Und zwar "Bréng mer nach e Pättchen ..."

Fruppsi
27. September 2017 - 10.25

Hymne vor jedem Match? Würde ich auch in Luxemburg einführen.

Student
27. September 2017 - 9.51

Nehme stark an, daß sämtliche Sportverbände, Nationale Olympischen Komitees sowie das IOC, eine Stellungnahme, zumindest aber den Versuch einer öffentlichen Stellungnahme in Ausarbeitung haben. Freundlichst : )

J.C. KEMP
27. September 2017 - 8.09

Der 'Bum' ist auch der edle Körperteil, auf dem der Mensch sitzt. Passt auch. Im Minett würde man vielleicht sagen: Du U...ch ;-)

Jeannosch
27. September 2017 - 7.47

Erinnern wir uns an die fabelhafte Geste von Tommie Smith und John Carlos bei Olympia 1968 , aber letzendlich müssen wir uns eingestehen ,Rassismus ist omnipräsent.