Tigers Comeback: Was den Masters-Sieg von Woods so besonders macht

Tigers Comeback: Was den Masters-Sieg von Woods so besonders macht

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Der Sieg von Golfprofi Tiger Woods am vergangenen Sonntag beim Masters in Augusta wurde als eines der größten Comebacks der Sportgeschichte gefeiert. Woods schaffte es nach jahrelanger Durststrecke und etlichen Rückschlägen wieder zurück in die Weltspitze des Golfs. Einer Sportart, in der es auf die kleinsten Details ankommt, in der man neben einer perfekten Körperbeherrschung eine extreme mentale Stärke benötigt. Nach dem fünften Masters-Sieg des 43-jährigen Woods überschlugen sich die Medien mit Superlativen. Das Time Magazine hat den US-Amerikaner in seine Liste der 100 einflussreichsten Persönlichkeiten des Jahres 2019 aufgenommen.

Es ist nicht allein die außergewöhnliche sportliche Leistung, die das Comeback so besonders macht. Vielmehr ist es die Tatsache, dass Woods in den vergangenen Jahren menschliche Züge gezeigt hat, die dazu führten, dass die Identifikation mit dem Golfstar leichter fiel.

Woods galt jahrelang als absoluter Ausnahme-Golfer. Er dominierte seinen Sport nach Belieben, gewann alles, was es zu gewinnen gab, und führte die Weltrangliste unglaubliche 683 Wochen an. Er führte über zehn Jahre lang eine mustergültige Karriere, bis 2009 Berichte von außerehelichen Affären an die Öffentlichkeit gelangten. Es folgten eine Scheidung, vier Rückenoperationen und eine Festnahme wegen Drogenmissbrauchs am Steuer. Die Polizeifotos des ehemaligen Golfkönigs gingen um die Welt.

Die größten Comebacks der Sportgeschichte haben meistens eine außersportliche Seite, durch die sie erst so besonders werden. Muhammad Ali musste seine Karriere unterbrechen und den Weltmeistertitel abgeben, weil er den Wehrdienst verweigert hatte. Michael Jordan wechselte vom Basketball zum Baseball. Es war der Wunsch seines kurz zuvor ermordeten Vaters, dass er Baseball-Profi werden sollte. Allerdings war Jordan eher ein mittelmäßiger Baseballer und so kehrte er wieder zum Basketball zurück.

Der ehemalige Radprofi Greg LeMond musste seine Karriere unterbrechen, nachdem er bei einem Jagdunfall 60 Schrotkugeln abbekam. Er kehrte zurück und gewann die Tour de France mit acht Sekunden Vorsprung auf Laurent Fignon. Als Lance Armstrong nach seiner Krebserkrankung in den Radsport zurückkehrte und gleich sieben Mal die Tour de France gewann, war die Geschichte einfach zu schön, als dass man sie hätte anzweifeln wollen. Er galt vielen Krebspatienten als Vorbild, gab ihnen Hoffnung.

Es sind diese Comeback-Geschichten, die Menschen zum Träumen verleiten. Ihre Stars scheinen auf einmal wesentlich näher. Sie haben mit den gleichen Problemen zu kämpfen wie jede andere Person und sind trotzdem zu außergewöhnlichen Leistungen in der Lage.

Das geschichtsträchtige Comeback von Tiger Woods wurde erst möglich, weil er in den Jahren zuvor seine Unantastbarkeit verloren hatte. Es ist nicht die Leistung allein, die den Sport ausmacht, es sind die Kämpfe, die jeder Athlet, jedes Team führen muss, um seine Ziele zu erreichen.

Erny
22. April 2019 - 11.30

Dir kennt jo eng Ronn an engem Taxi op der Nordschleife buchen, oder selwer drop fueren, da gesitt der, dass dat och kierperlech a mental extrem ustrengend as. As eppes anescht wéi mam SUV konstant 70km/h iwwer Land ze gondelen.

KTG
21. April 2019 - 10.26

Bobbele "14 Sekunden" "Jetzt aber wirklich bankrott" Becker nicht zu vergessen. Über Schumis Verfehlungen sage ich hier nix. Auch wenn ich die Bezeichnung "Motorsport" nicht verstehe, da dort nur der Motor "Sport" betreibt und zudem die Umwelt massiv belastet, der Mann ist wohl bis zu seinem Lebensende todkrank. Jan Ullrich... Talent verschwenden leicht gemacht.

Jacques Zeyen
20. April 2019 - 11.07

Wir vergleichen uns immer gerne mit "Besseren",mit der "Spitze",wir wollen uns identifizieren. Idole,Stars sind gefragt. Wir brauchen auch diesen "Voyeurismus",wenn unsere Idole durch Paparazzi im Boulevard umgekrempelt werden. " Hast du den Ullrich gesehen? Was ist aus dem geworden? Der säuft." Und ein Schumi,der vergessen hat seine Steuern zu zahlen spendet mal eben eine Million für einen guten Zweck und schon schwimmt er wieder oben. Dass diese "Eliten" den höchsten Stundenlohn der Welt kassieren gehört auch zur Show. Dagegen ist das Gehalt eines Chirurgen,der soeben einem Kind das Leben gerettet hat,ein Trinkgeld. Professionelle Sportler kann nur eine reiche Gesellschaft sich leisten.Geld und Spiele eben. Sogar Politiker schmücken sich gerne mit diesen Stars,jedenfalls solange sie "scheinen" und nicht als Sternschnuppe verglüht sind.

Mephisto
20. April 2019 - 8.45

Für die Fabrikanten von Golfausrüstung nehme ich an. Denn sonst sehe ich auch nicht wo und wieso der Einfluss haben sollte. Genau so wenig sehe ich es bei Ronaldo, Messi, Federer, Mayweather, Nowitzky usw. Die verdienen 1000mal mehr als andere Menschen die auch viel leisten und sollten nicht auch noch vergöttert werden.

KTG
19. April 2019 - 22.44

Halten wir fest, dass dieser grandiose "Held" seine Frau mit zwei Kindern, darunter einem Neugeborenen, sitzen gelassen hat. Der "Held" hatte möglicherweise mit einem Dutzend Frauen ein Verhältnis, unter anderem wohl auch während der Schwangerschaft(en?) seiner Frau, und selbstverständlich ohne deren Einverständnis. Soviel zum unentschuldbaren persönlichen Benehmen. Die Entschuldigung "Das war doch schon 2009 oder noch davor!" kann hier nicht gelten. Für die betrogene Frau, aber noch viel mehr für die Kinder, hat das lebenslange Folgen. Da kann Daddy noch soviele Turniere gewinnen. Der Held hat auch mit dem erwiesenen Rassisten Donald Trump während dessen Präsidentschaft Golf gespielt. Einmal golfen könnte noch als Höflichkeit angesehen werden, allerdings gab es gleich zwei Sitzungen und das ist dann doch mehr als nur fragwürdig. Bei aller Liebe zum Golfen, aber muss es denn unbedingt Trump sein, und damit ein Akzeptieren von dessen Regime?

Grober J-P.
19. April 2019 - 11.13

Einflussreichste Persönlichkeit, für wen, für was?